Hotel Nhow in Berlin

Farbig gestaltete Bäder

Der Standort Mediaspree im Berliner Stadtteil Kreuzberg-Friedrichshain ist eines der größten Investorenprojekte der Hauptstadt. Neben Clubs und Bars haben sich dort Medienunternehmen sowie Firmen aus den Bereichen Mode und Musik angesiedelt. Im November 2010 öffnete das Musik- und Lifestyle-Hotel Nhow nach Plänen der u. a. in Berlin ansässigen Architekten Nps Tchoban Voss seine Tore. Das Vier-Sterne-Haus verbindet Musik, moderne Architektur und futuristisch gestylte Innenräume. Auf rund 21.500 m² sind 304 Zimmer, zwei Tonstudios, ein Konferenzbereich mit Ballsaal, zwei Restaurants, ein Spa-Bereich sowie eine Tiefgarage untergebracht.

Die Wannenverkleidung ist farblich auf die Gestaltung des Bades abgestimmt
21 m weit kragt ein dreigeschossiger Gebäuderiegel frei in Richtung Spree aus
Raumhohe, organisch geschwungene Glaswände trennen die Bäder vom übrigen Raum

Das Hotel liegt direkt an der Spree in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Speichergebäuden des ehemaligen Osthafens. Über einem weitgehend verglasten Erdgeschoss erhebt sich ein sechsgeschossiges, kammförmiges und verklinkertes Gebäude mit zwei zum Wasser hin offenen Höfen. Der rückwärtige Teil ist mittig durch einen gläsernen Verbindungsbereich durchbrochen. Die Ziegelfassade orientiert sich am umgebenden Bestand, die quadratischen Fenster der Hotelzimmer sind unregelmäßig angeordnet und bilden ein lochmusterartiges Fassadenbild. Die äußeren Riegel werden als West- und East Tower bezeichnet. Ein weiterer, dreigeschossiger Riegel mit hochreflektierender Aluminiumfassade ist über ein Sockelgeschoss mit dem rückwärtigen Gebäudeteil verbunden und kragt um 21 Meter Richtung Spree hin aus. Die Südfront dieses so genannten Upper Towers über dem Wasser ist als gläserne Doppelfassade ausgebildet, die Unterseite mit polierten Edelstahlpaneelen versehen.

Im Kontrast zur gradlinigen Fassade ist die Innenarchitektur geprägt durch fließende Formen, bunte Farben und poppige Elemente. Empfangen werden Besucher an einer organisch geformten Rezeption aus hochglänzendem, pinkfarbenen Fiberglas. Der New Yorker Designer Karim Rashid, der das Interieur entwarf, will mit seinem Design das Informationszeitalter reflektieren und visualisieren. Digitale Muster ziehen sich durchs ganze Haus: von bunten, floralen Wandverkleidungen in den Liftbereichen über gemusterte Tapeten in den Fluren und Zimmern bis hin zu den Böden, die in der Lobby zum Beispiel mit bedruckten Keramikfliesen ausgestattet sind, deren Muster digitale Daten repräsentieren sollen.

Im Erdgeschoss befinden sich öffentliche Bereiche wie die Lobby, der Frühstücksraum, Restaurants und eine große Terrasse am Wasser. Die 258 Zimmer und 46 Suiten verteilen sich auf die Geschosse zwei bis zehn. Im Upper Tower oder auch Kranhaus mit den Obergeschossen acht bis zehn sind eine 258 m² große Präsidentensuite, zwei Tonstudios und eine Musiklounge untergebracht. Im ersten Untergeschoss befinden sich der Spa-Bereich und die Tiefgarage.

Bad und Sanitär

Designer Karim Rashid gestaltete die Zimmer und Bäder je nach Gebäudeteil als verschiedene Farbwelten. Im East Tower kamen warme Gold- und lebendige Pinktöne zum Einsatz, im West Tower bestimmen kühle Grau- und Blautöne die Atmosphäre. Der Fußboden besteht in sämtlichen Zimmern aus recyceltem Laminat, digital bedruckt mit einem grafischen Muster nach Vorgaben des Designers. Das Muster wiederholt sich an den Vorhängen und in Form einer bedruckten Tapete am Kopfteil des Bettes.

Blickfang in den Junior-Suiten ist ein abgerundeter Raumteiler, der Wohn- und Schlafbereich trennt. Darin eingelassen ist ein drehbarer Fernseher. Der organisch geformte Schreibtisch besteht aus durchgefärbtem Fiberglas. Die Bäder sind durch geschwungene, raumhohe Glaswände abgetrennt. Die transparenten Scheiben sind durchlässig für Tageslicht, aber so getönt, dass das Badezimmer vom Schlafbereich aus nicht einsehbar ist. In manchen Zimmern befindet sich hinter der Glaswand eine frei begehbare Dusche, in anderen wurde eine ovale, freistehende Badewanne platziert. Die Wannenverkleidung entspricht dem jeweiligen Farbkonzept des Zimmers, die Farbauswahl reicht von Weiß über Rosa bis hin zu schwarzen Verkleidungen. Die Wannen sind gefertigt aus robustem, weißen Stahl-Email in den Abmessungen180 x 80 cm. Der Boden ist mit Mosaikfliesen in Gelb, Rosa oder Schwarz ausgestattet. Die Wände sind mit großformatigen Fliesen in den passenden Farben versehen. Das WC befindet sich in einem separaten Raum und steht vor einer tapezierten Wand mit digitalem Printmuster.

Bautafel

Architekten: Nps Tchoban Voss, Hamburg/Berlin/Dresden
Projektbeteiligte: Karim Rashid, New York/Amsterdam (Innenarchitektur); Ingenieurbüro für Bauwesen Klemens Pelle, Dortmund (Tragwerksplanung); Ideal Standard, Bonn (Armaturen); Hasenkopf, Mehring (Waschbecken); Kaldewei, Ahlen (Badewannen)
Bauherr: NDC Nippon Development Corporation, Berlin
Fertigstellung: 2010
Standort: Stralauer Allee 3, 10245 Berlin
Bildnachweis: Musik- & Lifestyle Hotel Nhow, Berlin

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Duschabtrennung aus Glas mit Flügeltür

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Wannen /​ Duschen

Duschabtrennungen

Die Standardwanne sollte mindestens 170 cm (besser 180) lang und 75 cm breit sein.

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