Hotel in Gonnesweiler

Effiziente Tageslichtnutzung

Schon die Kelten schätzen die Magie der Wälder des Naturparks Saar-Hunsrück – steinerne Zeugen wie der Ringwall in Otzenhausen deuten noch heute darauf hin. Graft Architekten erkannten die besondere Bedeutung des Ortes und planten mit Respekt vor der Natur das Vier-Sterne-Wellnesshotel Seezeitlodge in Gonnesweiler. Unmittelbar am Ufer des Bostalsees gelegen, ruht das Hotel auf einer bewaldeten Erhebung. Die Anfahrt erfolgt durch einen dichten Eichenwald, hinter dem der See versteckt liegt. Erst kurz vor dem Ziel erscheint auf dem Kap der zweigeschossige Riegel, in dem sich die Hotelzimmer befinden, zwischen den begrünten Hügeln.

Die Anfahrt erfolgt durch einen dichten Eichenwald, ohne das Gäste den See erahnen. Erst kurz vor dem Ziel erscheint der zweigeschossige Riegel der Hotelzimmer zwischen begrünten Hügeln.
Sämtliche Funktionseinheiten des Ergeschosses sind in die Hügellandschaft des kleinen Kaps integriert. Lediglich die beiden Obergeschosse liegen optisch auf der grünen Landschaft auf.
Die Enge Verbindung zur Natur lässt sich bereits an der Materialwahl erkennen: Eine Fasssade aus zueinander versetzten, horizontalen Holzlamellen umhüllt den langgestreckten Baukörper.

Mit der Natur im Einklang

Der Zugang in das Gasthaus erfolgt über die Lobby, von der sich der beeindruckende Blick über den See eröffnet. Sämtliche Funktionseinheiten des Erdgeschosses wie Restaurant, Veranstaltungsräume, Spa und Back-of-House sind in die Hügellandschaft des kleinen Kaps integriert, die mit der umgebenden Topografie sanft verschmilzt. Lediglich die beiden Obergeschosse mit den Gästezimmern ragen aus der Landschaft heraus.

Die Ausrichtung des langgestreckten Riegels orientiert sich an der Aussichtslage auf dem Plateau – nahezu alle Gäste der 98 Zimmer und Suiten haben einen freien Blick auf den See oder den Wald. Ganz gleich, ob Gäste die Terrasse mit Feuerlounge, die Bibliothek oder den 2.700 Quadratmeter großen Spa-Bereich mit Behandlungsräumen, Fitnessangeboten, Bistro und Saunahaus nutzen: Überall soll die enge Verbindung mit der Umgebung sichtbar sein. Nicht zuletzt findet sich der Werkstoff Holz im Innenraum wie auch entlang der Fassade in Form von hauptsächlich horizontal angeordneten Lamellen wieder, die sich mit der Zeit durch den natürlichen Verwitterungsprozess von einem leichten braun in eine silbrig graue Struktur verwandeln.

Energetisch ausgereift
Der Umgang mit dem Sonnenlicht war integraler Planungsbestandteil und fand neben dem architektonischen auch im energetischen Konzept Eingang. Einerseits sollte eine freie Sicht auf den See und höchster Tageslichtkomfort in jedem Hotelbereich sichergestellt werden. Andererseits galt es, über alle Jahreszeiten den Wärmeeintrag durch das Sonnenlicht zu kontrollieren. Speziell hierzu wurden Thermik-, Strömungs- und Tageslichtsimulationen durchgeführt.

Komplexe Isolierverglasung

Erfüllt werden die hohen Ansprüche an die Klimabilanz und den Komfort mit einer Gesamtlösung aus motorisierten Großsegeln als Verschattungslösung im Erdgeschoss, einer Betonkernaktivierung in den Hotelzimmern, einer geregelten mechanischen Be- und Entlüftung sowie der Sekundärnutzung der Kältemaschinenabwärme. Einen elementaren Beitrag hierzu lieferte die Anwendung von technisch anspruchsvollen Sonnenschutzverglasungen. Mit einem g-Wert von nur 0,25 bleiben im Hochsommer die Innenraumtemperaturen angenehm. Neben dem sommerlichen wird der winterliche Wärmeschutz durch die dreifach-Mehrscheibenisolierverglasungen mit einem Ug-Wert von 0,6 W/(m²K) gewährleistet. Eine Lichttransmission von 53% gewährleistet dabei trotzdem eine angenehme Tageslichtnutzung. Während im Erdgeschoss eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Glasformaten von 1,80 x 2,70 m zur Ausführung kam, werden die Fassaden der Hotelzimmer als Fensterfassade mit vorgesetzten Holzlamellenstrukturen ausgebildet.

Bautafel

Architektur: GRAFT Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: TKI System, Rodgau (Fassadenprofile); Warema, Marktheidenfeld (Sonnenschutz); Alucon Fenster- und Fassadenkonstruktionen, Völklingen (Pfosten-Riegel-Fassade EG); Backes Metallbau, Wadern-Büschfeld (Fensterfassade OG); Peter Gross Bau, Sankt Ingbert (Rohbau); TRANSSOLAR KlimaEngineering, Stuttgart (Energiekonzept); Knippers Helbig, Stuttgart (Tragwerksplanung); Nicolay Design, Stuttgart (Innenarchitektur); Glas Zech, Saarlouis und Glas Herzog, Waghäusel (Glasverarbeitung); Saint Gobain Building Glass Europe, Stolberg (Sonnenschutzverglasung Cool-lite xtreme)
Bauherrschaft: Hotelkultur, Saarbrücken
Fertigstellung: 2017
Standort: Am Bostalsee 1, 66625 Gonnesweiler
Bildnachweis: Michael Moser, Leipzig; Airteam, Berlin; Graft Architekten, Berlin

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