Hotel Hilton Amsterdam Airport Schiphol

Übergreifendes Beleuchtungskonzept mit LEDs

Mit über 50 Millionen Passagieren ist Schiphol, südwestlich von Amsterdam, der fünftgrößte Flughafen Europas. Das Abfertigungsgebäude besteht aus nur einem Terminal, das in drei große Abflughallen unterteilt ist. Über einen überdachten Weg, die sogenannte Traverse, gelangen die Passagiere direkt zu den im Westen angrenzenden Parkhäusern und Hotels. Das jüngste ist das im Dezember 2015 eröffnete Hilton Amsterdam Airport Schiphol nach dem Entwurf vom Delfter Architekturbüro Mecanoo.

Die sogenannte Traverse verbindet das Flughafengebäude mit dem 1. Obergeschoss des Hotels
Entlang der Traverse befinden sich Aufenthalts- und Empfangsräume von denen aus der Festsaal und die Konferenzbereiche erschlossen werden
Hotel Hilton Amsterdam Airport Schiphol

Platziert ist es an einem markanten Punkt unmittelbar zum Hauptzubringer des Flughafens. Sein zehngeschossiger Turm mit 433 Zimmern wächst aus einem flachen, dreigeschossigem Sockel und ist zu diesem um 45 Grad verdreht. Augenfälliges Merkmal des weithin sichtbaren, geschwungenen Baukörpers mit abgerundeten Ecken ist seine Glasfassade aus rautenförmigen Elementen in Weiß und verschiedenen Grautönen. Die unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen sind ebenfalls rautenförmig und treten einzeln oder zu Mustern gruppiert auf. Neben der Traverse, die im ersten Obergeschoss mündet, erreicht man das Hotel per Auto oder Bus über den Schiphol Boulevard, der am Haupteingang entlangführt.

Das Herz des Baus bildet ein 42 Meter hohes, verglastes Atrium über der Lobby. Es ist ganz in Weiß gehalten und dient der Versorgung der innen liegenden Zimmer mit Tageslicht. Die Erschließung der einzelnen Geschosse erfolgt über geschwungene Galerien, die über Aufzüge zu erreichen sind. Von hier gelangt man in die Flure, von denen die Gästezimmer abgehen. Die meisten Räume liegen an der Außenwand mit Blick auf das Flughafengelände, knapp ein Drittel ist zum Atrium hin ausgerichtet.

Das Erdgeschoss des mehrgeschossigen Sockels fasst die Lobby, ein Ganztagsrestaurant sowie mehrere Veranstaltungsflächen. Im ersten bis zweiten Obergeschoss befinden sich auf insgesamt 1.700 Quadratmetern 23 Meetingräume, ein Festsaal für 640 Gäste sowie der Spa- und Fitnessbereich. Unter dem knapp 40.000 Quadratmeter großen Hotel liegt eine Tiefgarage mit 138 Stellplätzen.

Elektro
Das Beleuchtungskonzept des Hotels spielt eine zentrale Rolle. Das Ziel war es, den Einsatz von Downlights so gering wie möglich zu halten und die Lampen in die Wände, Balustraden sowie in die Tragkonstruktion des Glasdaches zu integrieren. Zum Einsatz kommen zu 95 Prozent LEDs, die je nach Tageszeit in verschiedenen Farben leuchten und die Wirkung des natürlichen Lichts verstärken. Die Kupferfassade der nach innen orientierten Zimmer wird zusätzlich von kleinen 0,7 Watt-LEDs angestrahlt.

Da alle Lampen dimmbar sind, kann ein gleitender Übergang vom Tages- in den Nachtmodus und umgekehrt erfolgen. Tagsüber wird so die künstliche Beleuchtung des Atriums auf ein Minimum heruntergefahren, um das Tageslicht bestmöglich zu nutzen. Die Beleuchtung der Zimmer und Gänge erfolgt größtenteils ebenfalls über indirektes Licht, das in Decken oder Wände integriert ist. Nur wenige Downlights erhellen die Flure und Balustradengänge.

Passend zur minimalistischen Gestaltung der Lobby und der Hotelzimmer entschieden sich die Planer für schlichte Lichtschalter. Im Atrium kommen schwarze, nahezu rahmenlose Kippschalter aus Duroplast zum Einsatz. Sie haben ein quadratisches Format mit den Maßen 81 x 81 mm. Die Rahmen sind ein- bis fünffach waagerecht oder senkrecht eingesetzt und passen sich dezent in das Raumkonzept ein. In den Zimmern entschied man sich für das gleiche Modell aus eloxiertem Aluminium in Goldbronze.

Bautafel

Architekten: Mecanoo, Delft
Projektbeteiligte:  Schiphol Real Estate, Amsterdam (Projektmanagement); Hirsch Bedner Associates | The Gallery, London (Innenarchitektur); ABT, Delft (Tragwerk); DGMR Raadgevende Ingenieurs, Arnheim (Bauphysik, Brandschutz); dpa, London (Lichtplanung); BBN Adviseurs, Houten (Kostenplanung); Ballast Nedam Bouw & Ontwikkeling, Nieuwegein (Generalunternehmer); Deerns Raadgevende Ingenieurs, Rijswijk (Gebäudetechnik); Jung, Schalksmühle (Schalter)
Bauherr: Schiphol Hotel Property Company, Amsterdam
Nutzer: Hilton Worldwide
Standort: Schiphol Boulevard 701, 1118 BN Schiphol, Niederlande
Fertigstellung: 2015
Bildnachweis: Mecanoo, Delft

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