Hotel Alpenhof in Flachau/A

Wasserbecken und Grotte aus Naturstein

Etwa 70 km südlich von Salzburg, im österreichischen Flachau, befindet sich das familiengeführte Hotel Alpenhof. Bereits seit 1900 gab es eine Gaststätte in dem Haus, das 1962 zum ersten Hotel der Region umgebaut wurde. Schließlich erhielt es im Jahr 2009 einen neuen, modernen Anbau mit großzügigem Wellnessbereich, geplant durch LP Architekten aus Altenburg. Im Zuge dessen wurden auch die Zimmer und Bäder renoviert. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt über insgesamt 49 Zimmer, Familien-Apartments, Studios und Suiten. Im Erdgeschoss befindet sich die Lobby mit Empfangstresen, ein Restaurant, eine Bar sowie ein Teil des Wellnessbereichs. Die Zimmer verteilen sich auf das erste bis dritte Obergeschoss. Der weiß verputzte, flache Anbau steht im Kontrast zum bestehenden Haupthaus in traditioneller Alpenbauweise.

Boden, Wand und Decke sind mit blaugrauem Glimmerschiefer ausgestattet
Die Bäder der Doppelzimmer stehen als gläserne Boxen im Raum
Das Zentrum des Wellnessbereichs bildet ein blau schimmerndes Warmwasserbecken

Für die Erweiterung des Hotels wurde die bestehende Außenmauer im Osten aufgebrochen und zwei quaderförmige Baukörper ergänzt. Der 1000 m² große Wellnessbereich erstreckt sich über zwei Etagen. Ein vorderer, eingeschossiger Teil beinhaltet ein Schwimmbad mit Whirlpool und den Zugang zum im Winter beheizten Freibad. Ein weiterer zweigeschossiger Baukörper bietet Raum für ein Warmwasserbecken mit Grotte, verschiedene Saunen, ein Sole-Dampfbad, eine Infrarotkabine und einen Ruheraum im Erdgeschoss. Im Obergeschoss befindet sich ein Fitnessraum sowie ein Spa-Bereich für kosmetische Behandlungen. Die Erschließung des Neubaus, der im Erdgeschoss in Massivbauweise und im Obergeschoss in Holzbauweise errichtet wurde, erfolgt über ein separates, gläsernes Treppenhaus.

Suiten gibt es in Größen zwischen 44 und 180 m², Wohndoppelzimmer bzw. Studios mit 17 bis 36 m², die Doppelzimmer sind 32 m² groß. Die Architekten entwickelten verschiedene Grundrisstypen für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gäste. Warme Farben und heimische Materialien sollen den alpinen Charakter des Hotels unterstreichen; die reduzierte Gestaltung und die Auswahl der Designer-Möbel schaffen zugleich ein modernes Erscheinungsbild. In den Zimmern und Studios sind die Wände und Decken mit Paneelen aus regionalem Weißtannenholz verkleidet.

Bad und Sanitär
Die Bäder in den Doppelzimmern stehen als gläserne Boxen im Raum und bilden so mit dem Schlafbereich eine Einheit. Wände und Decken der Bäder sind verkleidet mit Holzpaneelen aus Weißtanne. Die Duschen sind weiß gefliest und ebenerdig begehbar, eine schmale Ablaufrinne aus Edelstahl sorgt für den Wasserabfluss. Die Armaturen sind geradlinig und schlicht; Gäste schauen von den frei zugänglichen, verglasten Duschen direkt ins Zimmer und nach draußen.

Ein blau schimmerndes Warmwasserbecken mit Grotte und Unterwassermusik bildet das Zentrum des Wellnessbereichs. Um das rechteckige Becken sind Saunen, Umkleide, WCs, Sitzgelegenheiten, Ruhezonen, Duschen und Ablagen positioniert. Die Raumstruktur ist übersichtlich und funktional. Boden, Wand und Decke sind mit blaugrauem Glimmerschiefer verkleidet. Das Schwimmbecken aus Naturstein wurde in das alte Bassin gesetzt, die notwendige Technik im Hohlraum untergebracht. Rund um das beleuchtete Warmwasserbecken wurde der Naturstein sandgestrahlt und in den Duschbereichen leicht gestockt (mit einem Stockhammer bearbeitet, der viele Spitzen hat), um einer Rutschhemmung der Bewertungsgruppe B bzw. C gerecht zu werden. Die 10 mm breite Überlaufrinne ist in Form eines umlaufenden Schlitzes ausgebildet, über den das Wasser ausgetauscht wird. Versteckte Revisionsöffnungen ermöglichen das Reinigen der darunter liegenden Ablaufkanäle.
 
Die abgehängte Decke entspricht dem System einer Naturstein-Leichtfassade. Der Ruheraum befindet sich in einem schmalen Korridor mit dreiseitig verglaster Front. Über die angrenzende Terrasse gelangen die Gäste zur außen liegenden Sauna. Die Wand im Ruheraum und im Durchgang ist mit großflächigen Paneelen aus Ulmenholz verkleidet.

Bautafel

Architekten: LP Architektur, Altenmarkt
Projektbeteiligte: Elektrotechnik Kontriner, Bischofshofen/A (Lichtplanung); Tischlerei Weitgasser, Altenmarkt/A (Schreinerarbeiten); Bliem Holzbaugesellschaft, Altenmarkt/A (Holzbau); Herzgsell, Altenmarkt/A (Steinmetz); Weissofner Glas und Metall, Schwarzach (Glas)
Bauherr: Hotel Alpenhof, Familie Eugen Fischbacher, Flachau/ A
Fertigstellung: 2009
Standort: Flachauerstr. 98, Flachau/A

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