Holzpavillon aus Brettsperrholzelementen

Mit digitaler Technik entwickelt und zusammengesetzt

Am Eingang des Holz-Forschungscampus des Fachbereichs Architektur der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) befindet sich ein imposanter kuppelartiger Pavillon, gefertigt aus Recycling-Abschnitten, die bei der Produktion von Brettsperrholz anfallen. Die Holzkuppel ist aus vielen Teilen zusammengesetzt, hat eine Fläche von hundert Quadratmetern und überspannt zwölf Meter. Entworfen und gebaut wurde der Pavillon mithilfe digitaler Technik.

Er ist aus Recycling-Brettsperrholzelementen gefertigt.
Der Wandel vom Verschnitt zum Kuppelbaustein erfolgte mit digitaler Unterstützung.
Die Holzkuppel hat eine Fläche von 100 Quadratmetern.

Den Holzpavillon hat Juniorprofessor Christopher Robeller von der TUK mit seinem Team im Fachbereich Architektur entworfen und gefertigt. Dabei arbeiteten sie eng mit dem rheinland-pfälzischen Holzbauunternehmen CLTech zusammen. Das Projekt soll zeigen, was mit dem Material Holz alles möglich ist. Der Pavillon wurde ausschließlich aus Holz gefertigt.

Dafür kam eine Software zum Einsatz, die berechnet, wie sich komplexe Gebäudeteile aus Holz ähnlich wie bei einem Puzzle aus Einzelteilen zusammensetzen lassen. Eine Fräsmaschine fertigt die Teile nach diesen Vorgaben, anschließend werden sie zusammengesetzt. Im Gegensatz zu anderen Bauweisen ist hier keine Unterkonstruktion nötig; selbst die Verbindungen sind aus Holz gefertigt.

Die leichte Sperrholzkonstruktion demonstriert ein neues Plug-and-Play-System für die schnelle Montage und Demontage komplexer Holzplattenschalen ohne mechanische Befestigung vor Ort. Jeder Holzkasten besteht aus acht Platten, einer Ober- und Unterseite sowie sechs miteinander verklebten Seiten. Da jede Box eine unterschiedliche Versatzkante aufweist und alle Seitenplatten Gehrungsverbindungen mit individuellen Viertelwinkeln enthalten, erforderte die Fertigung eine 6-achsige Fräsmaschine.

Für seine Publikation zum Bau des Holzpavillons mit dem Titel Recycleshell: Wood-only Shell Structures Made From Cross-Laminated Timber (CLT) Production Waste (Reine Holz-Schalenstrukturen aus Abfall-Brettsperrholz) wurden Robeller und sein Co-Autor Niklas von Haaren mit dem Yoshikatsu Tsuboi Award ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1991 von der International Association of Shell and Spatial Structures (IASS) verliehen, der Internationalen Vereinigung für Schalen- und Raumstrukturen.

Entwurf und Fertigung: Christopher Robeller + Team vom Fachbereich Architektur der TU Kaiserslautern, zusammen mit CLTech, Kaiserslautern

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