Holzhaustüren - Anforderungen/Konstruktion

Bei der Konstruktion und Ausführung von einbruchhemmenden Holzhaustüren haben sich Laubhölzer mit einer hohen Rohdichte und Spaltfestigkeit, wie Dark Red Meranti, Sipo, Niangon und Eiche bewährt. Holztüren in den Widerstandsklassen RC 1 N, RC 2 N und RC 2 nach DIN EN 1627 sind auch mit heimischen Nadelhölzern wie Kiefer, Fichte oder Lärche bei fachgerechter Holzauswahl und Verarbeitung sowie Einhaltung einer Rohdichte größer 430 g/cm³ möglich. Schraubenlöcher sind vorzubohren, um eine mögliche Spaltwirkung zu unterbinden und Rahmenverbindungen sorgfältig zu verleimen.

Einbruchhemmende Holzhaustüren benötigen aufgrund der vorgeschriebenen angriffhemmenden Gläser und der damit verbundenen Glasdicken oft größere Profilquerschnitte. Holzhaustüren der Widerstandsklasse (RC = Resistance Class) 1 und 2 sind mit Profilen ab einer Dicke von 68 mm (System IV 68) möglich. Ab Widerstandsklasse 3 sind mindestens 78 mm (System IV 78) dicke Profile erforderlich. RC 4-Haustüren aus „reinen Holzkonstruktionen“ sind nach derzeitigem Stand fast nicht zu realisieren. Hier werden Sonderkonstruktionen und spezielle Werkstoffe wie bspw. Delegnit und spezielle Verriegelungssysteme benötigt. Die eingesetzten Beschläge wie Schlösser, Bänder, Schutzbeschlag und Profilzylinder sind auf die Haustürkonstruktion abzustimmen.

Weitere Konstruktionsmerkmale von einbruchhemmenden Holzhaustüren:

  • Je nach Widerstandsklasse eine angriffhemmende Verglasung bspw. eine durchwurfhemmende P4A Verglasung nach EN 356 in der Widerstandsklasse 2
  • massive Bänder evtl. in Kombination mit Bandseitensicherungen
  • Mehrfachverriegelungsschloss nach DIN 18251-3
  • Schutzbeschlag nach DIN 18257 bzw. DIN EN 1906
  • Profilzylinder nach DIN 18252 bzw. DIN EN 1303
  • die Sicherung der Glasanbindung durch Verstärkungswinkel oder Verklebung des Randverbundes des Verbundsicherheitsglases zum Glasfalzgrund mit 2-Komponenten Silikon. Hier gilt es besonders auf die Verträglichkeit der eingesetzten Materialien zu achten.

Ein nach DIN EN 1627 geprüftes Bauteil beschreibt eine Systemprüfung, bei der Veränderungen an der Konstruktion sowie der Austausch von Beschlagteilen nur in sehr engem Rahmen möglich ist.

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