Holzbau und Brandschutz in der Sanierung
Planung und Ausführung
Bruderverlag Albert Bruder, Köln 2016
1. Auflage, 88 Seiten, Format 17 x 24 cm. kartoniert
Preis: 39,00 EUR
ISBN 978-3-87104-226-3
Praktisch jede Veränderung eines Bestandsgebäudes – auch wenn
sie gering ist – hat brandschutztechnische Konsequenzen. In welchen
Fällen der Bestandsschutz eines Altbaus gefährdet ist, und wie sich
das auf anstehende Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen auswirken kann,
erläutert Klaus Fritzen im Buch Holzbau und Brandschutz in der
Sanierung. Insbesondere der Ausbau eines Dachgeschosses kann
weitreichende Folgen haben, wenn damit eine Veränderung der
Gebäudeklasse
verbunden ist. Nicht selten weisen Altbauten zudem
Rohrdurchdringungen auf, die brandschutztechnisch nicht gesichert
sind und den Bestandsschutz infrage stellen (und dadurch die
mögliche Befreiung von Brandschutzauflagen, die für Neubauten
gelten). Der Autor behandelt kapitelweise zunächst Treppen und
Treppenräume, dann Decken, Brandabschnitte und Brandwände, Dächer,
Wände und Stützen, schließlich den Dachgeschossausbau sowie das
Gebäudeumfeld.
Anhand klarer Grafiken, wie schematischer Schnitte durch
Treppenhäuser der Gebäudeklassen 1-5, und gut verständlicher Texte
werden die jeweils geltenden Anforderungen erläutert und mögliche
Problempunkte beschrieben. So sind z. B. Holztreppen in notwendigen
Treppenräumen nur mit der Feuerwiderstandsklasse F30-B und nur in
einigen Bundesländern in der Gebäudeklasse 3 zulässig. Entspricht
eine Treppe diesen Anforderungen nicht, darf sie nur erhalten
bleiben, wenn der Bestandsschutz des Gebäudes weiterhin gilt. Die
Bauaufsicht kann ihn jedoch aufheben – dann muss der Hauseigentümer
die entsprechenden Veränderungen umsetzen.
Decken in Wohngebäuden wurden bis etwa Anfang der 1950er-Jahre
überwiegend als Holzbalkendecken ausgeführt, die nach heutigen
Kriterien die Anforderungen des Brand- und Schallschutzes nicht
erfüllen. Schemaschnitte mit den Brandschutzanforderungen für die
Gebäudeklassen 3 und 4 sowie beispielhafte Details von hoch
feuerhemmend ausgeführten Holzdecken mit und ohne Durchführung von
Lüftungsleitungen veranschaulichen, wie sich brandschutztechnisch
sichere Lösungen umsetzen lassen. DIe Verstärkung von Unterzügen,
um die infolge einer Sanierungsmaßnahme erhöhte Last abtragen zu
können, kann als aktiver Bestandsschutz gelten.
Im Kapitel Dächer werden auch Vordächer, Anbauten,
Überstände und Gauben behandelt sowie Regelungen für
lichtdurchlässige Bedachungen, Glasdächer und Gründächer
beschrieben. Letztere sind grundsätzlich brennbar, die
Brandweiterleitung wird aber durch eine ausreichend starke Erd- und
Substratschicht verhindert. Begrünte Dächer müssen in den
Grenzbereichen bzw. Übergängen zu Brandwänden, Lichtkuppeln und
Dachöffnungen mit bekiesten oder gepflasterten Randstreifen
ausgeführt sein, um einen Überschlag des Feuers im Brandfall sicher
zu verhindern.
Bei Dachgeschossausbauten handelt es sich um eine wesentliche
Gebäudeveränderung, bei der die Flucht- und Rettungsmöglichkeiten
oberste Priorität haben. Eine Änderung der Gebäudeklasse hat hier
schwerwiegende Folgen für die Planung, die der Autor kurz und
bündig ausführt. Dazu hat er eine „Checkliste Brandschutz beim
Dachausbau“ mit zehn Punkten erstellt, die bei einer ordentlichen
Planung unbedingt vorab geklärt werden sollten. Das Buch richtet
sich an Verantwortliche in Holzbaubetrieben, an Zimmerermeister
sowie in der Sanierung tätige Architekten und Ingenieure.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
- https://www.baufachmedien.de/holzbau-und-brandschutz-in-der-sanierung.html
- http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Brandschutz-Brandschutz-im-Dachgeschossausbau_4316873.html
- http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Brandschutz-Durchfuehrungen-von-Leitungen-in-bestehenden-Holzbalkendecken_4412837.html