Hofhaus in Nagoya

Holzkonstruktion mit weißer Kunststoffhaut

Eine heterogene Bebauung mit zweigeschossigen Wohnhäusern, aber auch Hochhäusern mit zehn und mehr Stockwerken, prägt die Umgebung eines neuen eingeschossigen Hofhauses inmitten der japanischen Hafenstadt Nagoya. Den Entwurf dafür lieferte der aus Tokio stammende Architekt Takeshi Hosaka. Während sich das Wohnhaus nach außen nahezu vollständig geschlossen zeigt, öffnen sich die Räume zum weiten Patio mit teils verschiebbaren Verglasungen, die vom Boden bis zur Decke spannen. Ein schmaler, umlaufender Flur verknüpft die im Grundriss rechteckigen, unterschiedlich großen Räume ähnlich einer Kette. Sie bilden innen wie außen Vor- und Rücksprünge, die sich zur Nachbarschaft gelb verputzt, zum Hof hin jedoch transparent verglast zeigen. So ergeben sich vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Hauses, ein Sichtkontakt mit den Nachbarn wird jedoch verhindert. Das Wohnhaus bietet eine ruhige, auf das Familienleben konzentrierte, eigene kleine Welt.

Der Nachbarschaft präsentiert sich das Wohnhaus nahezu vollständig geschlossen
Oberhalb des Eingangs an der Westseite kragt das Flachdach weit aus und schafft einen Stellplatz
Die Räume bzw. der umlaufende Flur sind zum Hof verglast

Die Dachüberstände zum Hof sind so bemessen, dass die Wohnbereiche aus den umliegenden Hochhäusern nicht einsehbar sind und geschützte Terrassen ergeben. Die teilweise überdachten Freiflächen und die Vor- und Rücksprünge bewirken ein harmonisches Gefüge von Innen- und Außenraum, das Offenheit und Geborgenheit zugleich vermitteln soll. Die Materialien beschränken sich auf Beton für die Bodenplatten, Holz für die Konstruktion und den Innenausbau sowie ausfachendes Glas. Weil es in Nagoya im Sommer zu heftigen Regenfällen kommen kann, die bis zu 50 cm hohe Überschwemmungen auf den Straßen verursachen, befindet sich die Wohnebene 75 cm über dem Straßenniveau. Der Gartenhof dagegen liegt etwas tiefer als die Bodenplatte; durch eine kreuzförmige Wegeführung erschlossen, wird er als erweiterter Lebensraum genutzt und bewirtschaftet. Wenige kleine Fenster an den Außenseiten sind jeweils in den Nischen angeordnet und orientieren sich zu den üppig begrünten Freiflächen.

Flachdach
Das weiße, durch die zurückversetzte niedrige Attika umlaufend gerahmte und in seinen Umrissen stark verspringende Flachdach stellt einen Gegenpart zur durchgehenden Bodenplatte dar. Oberhalb des Eingangs an der Westseite bildet es ein weit auskragendes Vordach und schafft einen geschützten Pkw-Stellplatz. Die Holzkonstruktion bleibt außer in den Badezimmern sichtbar. In Verbindung mit den raumhohen Verglasungen schafft das allgegenwärtige Holz eine helle, warme Atmosphäre. Die Integration des Gartens in den Baukörper, das selbstverständliche Ineinandergreifen von innen und außen erfährt durch die klar horizontale Dachfläche eine Beruhigung.

Der Dachaufbau besteht von oben nach unten aus 12 mm glasfaserverstärkten Kunststoff-Kalzium-Silikatplatten mit weißem Topcoat (Kunststoffbeschichtung), 12 mm Träger-Sperrholzplatte, 30 mm EPS-Dämmung und einer 24 mm dicken Sperrholzplatte oberhalb der 240 mm starken tragenden Holzbalken (siehe Abb. 24 und 25).

Bautafel

Architekt: Takeshi Hosaka, Tokio
Projektbeteiligte: Kenji Nawa / Nawakenji-M (Tragwerksplanung)
Bauherr: Keisukenoguchi
Fertigstellung: 2014
Standort: Nagoya city, Aichi, Japan
Bildnachweis: Koji Fujii / Nacasa Partners, Tokio

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