Heilpädagogische Schule in Zürich/CH

Energieeffiziente Sanierung und Erweiterung

Die Heilpädagogische Schule in Zürich-Wiedikon bedurfte nach 30 Jahren einer Modernisierung und gleichzeitig einer Erweiterung. Die Erweiterung auf insgesamt 15 Klassenzimmer, neun Therapieräume, zwei Kindergärten und drei Horte mit den jeweils notwendigen Nebenräumen konnte nur mittels einer Aufstockung auf das bestehende Gebäude realisiert werden. Das originale dreigeschossige Gebäude wurde als ein massiver Baukörper in Sichtbeton entworfen, der sich entlang der Gotthelfstraße abstuft. Horizontale Fensterbänder mit Glasbausteinintarsien in den Sturzbereichen gliederten die Fassaden der Klassenzimmer, während die Flurbereiche durch kleinere und schmalere Fensteröffnungen gekennzeichnet wurden.

Nach Sanierung und Aufstockung
Schulhof mit neuen Fensterelementen und Farbenspiel

Sanierung/Modernisierung
Neben einer Aufstockung auf vier Geschosse zur Unterbringung zusätzlicher Schulräume wurde eine energetische Sanierung der Schule notwendig, dabei sollte auch der Wärmedurchgangskoeffizient reduziert werden. Dafür wurde der Baukörper mit einer neuen Außendämmung versehen und die Aufstockung konnte mit dem Bestand vereint werden.
Der sanierte Schulkomplex wirkt jetzt kubisch und glattwandig und ist mit einer Lochfassade versehen.
Die ehemals horizontalen Fensterbänder der Klassenräume sind nun großflächige, nach innen zurückgesetzte Fensterflächen, die von einem Putzwandgitter gefasst und unterteilt werden. Die Flurfenster hingegen sind außen bündig in die Fassade eingebaut.
Insgesamt konnte der Energiebedarf von 410 MJ/m²a für Heizung und Warmwasser auf 210 MJ/m²a für Heizung, Warmwasser und Lüftung fast halbiert werden.
Für eine optimale Energieeffiezienz der Schule wurden in die Beleuchtung überwiegend Präsenzmelder integriert, die sowohl die Helligkeit am Montageort messen als auch die Anwesenheit von Personen im Raum. Mittels einer Abschaltautomatik reagiert das Kunstlicht auf die Zunahme von Tageslicht bzw. auf kürzere und längere Abwesenheit.
Die Flure und Klassenräume haben unterschiedliche Farben erhalten, wodurch die Schule bis in den Außenraum hinein lebendig wirkt.

Das Projekt wurde mit dem Minergiepreis Ostschweiz/Fürstentum Liechtenstein 2001 ausgezeichnet.

Bautafel

Architekten: E. Rentschler, Architekt (1963); Barbara Neff, Bettina Neumann, Simone Liner, Dipl. Architektinnen ETH SIA, Zürich/CH (Sanierung 2000)
Projektbeteiligte: Bosshard + Partner Baurealisation AG, Zürich/CH (Baurealisation); APT Ingenieure GmbH, Zürich/CH (Statik); Gruenberg & Partner AG, Zürich/CH (HLKS-Planung); Elprom AG, Dübendorf/CH (Elektroplanung); Wichser Akustik + Bauphysik AG, Dübendorf/CH (Bauphysik)
Bauherr: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Fertigstellung: 1963, Sanierung und Erweiterung 2000
Standort: Gotthelfstraße 53, Zürich/CH
Bildnachweis: Andrea Helbling, Arazebra, Zürich/CH (Fotografin)

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