Haus in Schondorf am Ammersee

Bad mit Seeblick

Großzügige, offene Wohnbereiche und der freie Ausblick übers Wasser zeichnen ein Wohnhaus in Schondorf am Westufer des Ammersees aus. Zum Grundstück gehört ein großer Garten mit direktem Seezugang über den eigenen Steg. Schondorf ist ein Luftkurort etwa 40 km westlich von München; die ehemalige Fischer- und Bauernsiedlung hat sich zum beliebten Wohn- und Urlaubsort entwickelt. Das Architektenteam Fuchs Wacker aus Stuttgart gewann einen eingeladenen Wettbewerb und realisierte den Neubau auf einem großzügigen Hanggrundstück mit reichlich Abstand zu den Nachbarhäusern.
 
Drei Ebenen bilden den Baukörper. Das Untergeschoss ist auf der Seeseite als massiver Sockel sichtbar, während es zur Straßenseite in den Hang eingebettet ist. Die Sockelfassade ist verkleidet mit Natursteinplatten aus Maggia Granit, einem dunkelgrauen, feinkörnigen Naturstein mit Glimmereinsprengungen. Er stammt aus dem Maggiatal im Tessin, ist frost- und witterungsbeständig und weist eine hohe Druck- und Abriebfestigkeit auf. Das Erdgeschoss fungiert als horizontale Fuge zwischen Obergeschoss und Untergeschoss. Zur Seeseite ist es überwiegend verglast, zur Straßenseite ist die Fassade verkleidet mit vorgehängten Lamellen aus Baubronze. Die horizontal gegliederte Struktur der Lamellenfassade steht im Kontrast zur flächigen Fassade des Obergeschosses, das mit weißen Sichtbetonelementen verkleidet ist. Die ebenmäßige Oberfläche der eingefärbten, sandgestrahlten Betonplatten hebt das Obergeschoss optisch hervor. Scheinbar schwebend kragt es weit über das verglaste Erdgeschoss hinaus. Mit wenigen, kleinen Fenstern zur Straße und raumhohen, verglasten Fronten zur Seeseite öffnet sich der Bau zum Wasser.
 
Über einen großzügigen Innenhof gelangen Besucher zum Hauseingang, der versteckt in die Fassade aus Bronzelamellen integriert ist. Dahinter ermöglicht eine große Glasfront eine Blickbeziehung durch das Haus zum Ammersee. Insgesamt verfügt das Wohnhaus über 520 m² Wohnfläche und 110 m² Nebenfläche. Alle Einbauten sind Schreineranfertigungen und Ergebnis einer Kooperation der Architekten mit der Innenarchitektin Evi Märklstetter, sämtliche Türen sind raumhoch und rahmenlos ausgeführt. Die Möbel wurden auf Auktionen ersteigert, bei Antiquitätenhändlern gekauft oder bei Möbelherstellern aus Sondereditionen geordert und stehen im Kontrast zur geradlinigen, reduzierten Architektursprache. 

Freier Seeblick aus dem Badezimmer
Über einen großzügigen Innenhof gelangen Besucher zum Hauseingang
Der freie Ausblick aufs Wasser zeichnet das Haus am Ammersee aus

Küche und Bad
Im Erdgeschoss befinden sich die Eingangshalle mit Gäste-WC und Zugang zur Garage, der Wohnbereich mit Bibliothek, eine Küche mit Essplatz sowie ein zentral im Raum platzierter Kamin. Die Wohnbereiche sind offen gestaltet und gehen fließend ineinander über. Koch- und Essplatz bilden eine Einheit, in dessen Zentrum eine freistehende Kochinsel steht. Arbeitsfläche und Front des monolithischen Blockes mit integrierter Kochstelle sind gefertigt aus Beton. Die Unterbauten aus lackiertem MDF-Holz schaffen Stauraum. Als Bodenbelag kamen Holzdielen aus Räuchereiche zum Einsatz. Vis-à-vis zur Kochinsel befindet sich eine langgestreckte Küchenzeile mit eingebauter Spüle. Die über Eck geführte, raumhohe Glasfassade bietet vom Koch- und Essplatz einen Panoramablick über den Ammersee.
 
Erdgeschoss und Obergeschoss sind untereinander über einen Luftraum verbunden. Von der Galerie im Obergeschoss führt ein Steg in das großzügige Bad sowie den angrenzenden Schlaf- und Ankleidebereich - diese bilden eine räumliche Einheit. Auch das Badezimmer ist bestimmt durch den freien Blick zum Ammersee. Schlichte Unterputz-Armaturen am Waschtisch stehen im Kontrast zu antiquarischen Wandleuchten und -spiegel. Die Waschtischplatte ist aus Corian gefertigt, der Unterbau ist mit Granit verkleidet und kann als Stauraum genutzt werden. Der großzügige Duschbereich ist frei begehbar. Die Badewanne gegenüber vom Waschtisch ist ebenfalls aus Corian gefertigt. Der durchgehende Bodenbelag aus Räuchereiche ist verbindendes Element.

Im Untergeschoss befindet sich ein Wellnessbereich mit Sauna, Ruheraum, Yogaraum und Bad, gekennzeichnet durch edle Materialien wie Maggia Granit an Boden und Wänden sowie Eichenholz für Möbel und Wandverkleidungen. Der graue Naturstein ist im Bereich der Dusche versiegelt. In die Decke integriert ist ein Duschpaneel aus Edelstahl, das wahlweise einen Duschregen, eine Schwalldusche oder einen pulsierenden Massagestrahl ermöglicht. Wassermenge und Temperatur lassen sich über eine separate Armatur einstellen, zusätzlich gibt es einen Kneippschlauch und eine Handbrause. Eine Wandnische mit indirektem, farbigem Licht bietet Ablagefläche. Vom Ruheraum besteht Zugang zur Terrasse und in den Garten; Betontreppen führen zum See hinunter.

Bautafel

Architekt: Fuchs, Wacker Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Vola, Horsens, DK (Armaturen)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2009
Standort: Schondorf am Ammersee
Bildnachweis: Johannes Vogt, Mannheim

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