Haus der Materialisierung

Labor für gebrauchte Materialien

Durch die Wiederverwendung von Materialien und das Schließen von Materialkreisläufen lässt sich CO2 einsparen. Weil keine Rohstoffe abgebaut und Produktionsprozesse aktiviert werden müssen, haben Gebrauchtmaterialien meist weit weniger negative Einflüsse auf die Umwelt als Neuware. Letztere wird jedoch bei Konsumenten bevorzugt, was unter anderem an mangelnder Information über die Qualität und die Herkunft von Gebrauchtmaterialien liegt, aber auch daran, das Ideen und Wissen darüber fehlen, wie Materialien zweitverwendet werden können. Zudem sind effiziente Austauschmärkte und die Investitionen für ihren Aufbau und die Vermarktung rar. Dem möchte das Haus der Materialisierung in Berlin entgegenwirken: Das neue Zentrum will Anlaufstelle für Interessierte und Praxislabor auf den Handlungsfeldern Sharing, Re-Use, Repairing und Upcycling sein und so der Wiederverwendung von Materialien mehr Sichtbarkeit verschaffen.

Das Projekt bietet nicht nur Gebrauchtwarenmärkte an, sondern auch Workshops und Ausstellungen zum Thema.
Besuchende können die gekauften Reuse-Materialien direkt vor Ort in offenen Werkstätten weiterverarbeiten oder upcyceln.
Im Juni 2021 hat zudem das Zentrum für klimaschonende Ressourcennutzung eröffnet, das sich mit den Themen Reuse, Sharing und Zirkularität befasst.

Das Haus der Materialisierung ist Laboratorium und ein Markt für gebrauchte Materialien: Hier kann alles Mögliche gebraucht gekauft werden, von Möbeln, Holzwerkstoffen und Metallwerkstoffen über Textilien bis hin zu Farben und Schrauben. In den angegliederten offenen Werkstätten können Besuchende die ersteigerten Materialien und Gegenstände direkt weiterverarbeiten, reparieren oder upcyceln. Gleichzeitig können Forschende die Eigenschaften der Gebrauchtmaterialien testen und neue Anwendungen für sie entwickeln. Das angehäufte Wissen wird dann durch Ausstellungen, Workshops und Events weitergegeben. So soll die Bevölkerung für das Thema der Zweitverwendung sensibilisiert werden. Ein zusätzliches Ziel des Projekts ist die Berechnung der ökologischen Einsparungen von gebrauchten Materialien gegenüber neuen Ressourcen. 

Im Juni 2021 feierte das Zentrum für klimaschonende Ressourcennutzung im Haus der Materialisierung seine Eröffnung. Das neue Zentrum ist als Projekt der Senatsumweltverwaltung (SenUVK) und des Gebrauchtmaterial-Zentrums Kunst-Stoffe e.V. entstanden, in Zusammenarbeit mit der Quartiersentwicklungsgruppe Koop5. Als Partner im Projekt vereint sind kompetente Akteure mit vielfältigen Ansätzen, die gemeinsam an einem zukunftsfähigen Umgang mit Ressourcen arbeiten, darunter die Fahrradwerkstatt FahrArt, die Holzspezialisten Baufachfrau und die Verleihplattform Cosum. Neben Angeboten zum Leihen, Reparieren und Aufarbeiten kann man im Zentrum auch Gebrauchtmaterial erwerben. Auf der Webseite des Trägers findet man Information über die Angebote, die Öffnungszeiten und die Partner (siehe Surftipps).

Bildnachweis: Raquel Gómez, Berlin

Fachwissen zum Thema

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

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