Hauptsitz einer Zeitung in Mailand/I

Metallgitterdach und farbige Jalousien

Eine auffallend lebendige Gebäudefassade kennzeichnet den Hauptsitz der Finanzzeitung Il Sole 24 Ore in Mailand. Umfangreich renoviert erfüllt das ehemalige Gebäude der Telefongesellschaft Italtel heute alle Erwartungen an Funktionalität, Energieeffizienz und Ästhetik. Das beauftragte Architekturbüro Renzo Piano Building Workshop setzte auf die Öffnung und transparentere Gestaltung des monolithischen Gebäudes, ursprünglich ein enormes, nach innen gerichtetes Karree mit Büros und Arbeitsräumen. Um diese Struktur zur Stadt zu öffnen, wurden die Bauten im Inneren des Karrees sowie einer von vier umgebenden Flügeln entfernt. Entstanden sind ein großer Garten und ein zentraler Hof, der die Service- und Erholungseinrichtungen miteinander verbindet.

Motorisierte, glasfaserverstärkte PVC-Jalousien in leuchtendem Grün
Innenhof mit Dach aus Metallgitter
Das Metallgitterdach verschattet die Büroräume

Wandvorhänge aus Strukturglas machen den Gebäudekern durchsichtig. Der mächtige Komplex (45.000 m² Bürofläche, 30.000 m² davon auf der unteren Ebene, 20.000 m² Fassade) wirkt eindrucksvoll belebt durch den Einsatz von Licht. Das Zentralgebäude ist Tag und Nacht beleuchtet, gläserne Wände gewähren Einblicke in die hektische Geschäftigkeit bei der Zeitungsproduktion. Das Metallgitterdach ragt gleich einem fliegenden Teppich weit über die Wände des Gebäudes hinaus, an der Südseite schützt ein 15 m tiefer Überhang die Büroräume vor der Sonne.

Sonnenschutz
Die spezifischen Gegebenheiten des Standorts erforderten einerseits die ideale Nutzung des Tageslichts aufgrund des Mailänder Winternebels, andererseits herrscht dort über sechs Monate absolut helles Licht. Ohne ein ausgeklügeltes Sonnenschutzsystem wäre ein solcher Grad an Transparenz nicht durchführbar gewesen.

Die Architekten lösten das Problem durch den Einbau leichtgewichtiger Jalousien, die etagenweise angebracht wurden und sich mit Hilfe von über 1.000 externen Antriebsmotoren bewegen lassen. Die Verschattung der Fassaden erfolgt für jede Gebäudefassade individuell über eine zentrale Software, die ihre Daten aus Wind-, Regen- und Sonnensensoren erhält, die überall auf dem Gebäude verteilt sind. Durch das Betätigen lokaler Taster kann jeder Nutzer den Sonnenschutz zudem seinen individuellen Bedürfnissen anpassen.

Um zu vermeiden, dass der Sonnenschutz in einer Position „vergessen“ wird, fährt dieser von Zeit zu Zeit wieder in die Idealstellung zurück. Die Automatisierung der Sonnenschutzblenden trägt neben der Klimaanlage zu einer angenehmen Raumtemperatur bei, die beiden Systeme ergänzen sich und ermöglichen beträchtliche Energieeinsparungen. Die motorisierten, glasfaserverstärkten PVC-Jalousien sind in einem speziellen leuchtenden Grün gestaltet. Das Gebäude ändert damit je nach Tageszeit und Bewegung der Blenden sein Gesicht und erscheint transparent, mit grünen Querstreifen oder bei viel Sonne ganz in Grün gehüllt.

Bautafel

Architekten: Renzo Piano Building Workshop (RPBW), Genua/I
Projektbeteiligte: Red, Mailand/I (Kostenkontrolle und Ausführungsüberwachung); Somfy, Rottenburg (Motoren und Steuerung für Sonnenschutz)
Bauherr: Il Sole 24 Ore SpA + Pioneer Investment Management, Mailand
Fertigstellung: 2004
Standort: Mailand
Bildnachweis: Somfy, Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung durch Arca

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Außenraffstore an einem Mehfamilienhaus

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Arten und Formen

Beweglicher Sonnenschutz außen

Um sowohl Direkt- als auch Reflexblendung am Arbeitsplatz zu verhindern, sollten die Fenster mit variabel verstellbaren Verschattungselementen ausgestattet sein.

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Funktionen

Blendschutz an Arbeitsplätzen

Windmesser

Windmesser

Antrieb und Steuerung

Sonnen- und Windautomatik

Wahrzeichen mit Belichtungsfunktion: Die Kuppel des Reichstagsgebäudes ist integraler Bestandteil der Stadtsilhouette Berlins, dient aber auch der Belüftung und Belichtung des Plenarsaals.

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Funktionen

Tageslichtnutzung

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