HafenCity Universität in Hamburg

12.000 Quadratmeter Linoleum als Bodenbelag

Bis Ende 2005 waren die Disziplinen Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik und Stadtplanung noch getrennt, seit 2006 sind sie unter dem Dach der neu gegründeten HafenCity Universität Hamburg vereint. Auf dem Areal am Magdeburger Hafen / Baakenhafen wurde aufbauend auf dem städtebaulichen Konzept für das gesamte Baufeld als erster Baustein der Neubau für die Hochschule für Baukunst und Raumentwicklung realisiert. Verantwortlich für das Konzept und die Umsetzung zeichnen Code Unique Architekten aus Dresden, die als Sieger aus einem internationalen Realisierungswettbewerb hervorgegangen waren.

Großzügige Treppenanlagen und Terrassen verbinden das Gebäude mit der Promenade
Eine verglaste Halle verbindet die beiden Baukörper und bildet gleichzeitig das Herz des Gebäudes
Das Foyer im 1. Obergeschoss kann bei größeren Veranstaltungen mit der Aula zusammengeschaltet werden

Der fünfgeschossige, im Grundriss verzerrte H-förmige Baukörper befindet sich direkt an der Einmündung des Magdeburger Hafens und folgt dem Verlauf der Uferpromenade im Süden und der Überseeallee im Norden. Die beiden länglichen Gebäudeteile sind über einen verglasten Mittelteil miteinander verbunden, der das kommunikative Zentrum bildet. Nach Westen hin öffnet sich dieser hallenartige Mittelteil zum Quartiersplatz mit künftiger Nachbarbebauung, nach Osten öffnet sich das Gebäude zur Bakenhafen Brücke und soll hier an den entstehenden Lohsepark angebunden werden.

Die innere Struktur des 30.500 Quadratmeter großen Baukörpers wird wesentlich durch die städtebaulichen Rahmenbedingungen bestimmt. Die öffentlichen Nutzungen mit hohem Publikumsverkehr liegen im Erdgeschoss. Während sich Mensa und Cafeteria zur Uferpromenade im Süden orientieren, sind nach Norden hin die Bibliothek und eine große Ausstellungsfläche angeordnet. Terrassen und Treppenanlagen verbinden den Sockel auf verschiedenen Ebenen mit der Uferpromenade und dem Straßenraum.

Ab dem 1. Obergeschoss beginnen die internen Bereiche der Hochschule mit Hörsälen, Aula, Arbeits- und Gruppenräumen, die über ein zentrales Foyer miteinander verbunden sind. Dieses dient gleichzeitig als frei bespielbare Fläche und ist für Veranstaltungen nutzbar. Auf diese Weise kann die Aula, die sich mithilfe von Schiebewänden öffnen lässt, bei größeren Veranstaltungen erweitert werden. Eine dem Foyer und der Aula zugeordnete weitläufige Terrasse bietet einen weiten Blick über den Baakehafen und den Lohsepark. Im 2. und 3. Obergeschoss werden die Funktionen klar zwischen dem nördlichen und dem südlichen Gebäudeteil getrennt. Im Nordteil befinden sich Laborbereiche, im Südteil liegen die Seminarräume und Gestaltungswerkstätten, mit Elbeblick. Die studentischen Arbeitsplätze sind in offenen und nach Bedarf unterteilbaren Räumen angeordnet. Die Bereiche der Arbeits- und Forschungsgruppen liegen im 4. und 5. Geschoss und erstrecken sich über den Nord- und Südteil des Gebäudes in verschiedenen Konfigurationen von Einzel-, Gruppen-, Kombibüros.

Die scharfkantigen Gebäudeteile des horizontal ausgerichteten Baukörpers sind von sich abwechselnden weißen Fassadenflächen und schwarzen Fensterbändern geprägt. Im Inneren setzt sich die klare und reduzierte Farbgebung fortsetzt; in den Räumen dominieren helle Betonoberflächen die Wände und Decken. Lediglich die Treppen und Wände in den Hörsälen sind in Schwarz abgesetzt.

Boden

Passend zu den reduziert gestalteten Räumen in Sichtbeton entschieden sich die Architekten für Böden aus hellgrauem Linoleum. Auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Fläche wurden die 2,00 Meter breiten Bahnen von mehreren Fachfirmen gleichzeitig verlegt. Alle Räume, wie Foyer, Erschließungsflächen, Hörsäle, Seminar- und Arbeitsbereiche werden gleichbehandelt. Lediglich ausgewählte Bereiche verfügen über Böden mit Epoxidharz- oder Polyurethanbeschichtung. Die Sanitärräume sind einheitlich weiß gefliest.

Bautafel

Architekten: Code Unique, Dresden
Projektbeteiligte: KFE Klinik Facility-Management Eppendorf, Hamburg (Projektsteuerung); Ridder + Meyn, Hamburg (Technische Gebäudeausrüstung); Ingenieurbüro Dr. Binnewies, Hamburg (Tragwerksplanung); Brandschutz-Consult, Leipzig (Brandschutz); BB+GG, Barcelona (Außenanlagen); Akustik Bureau Dresden (Akustik); Kaplus, Eckernförde (Bauphysik); KLB Kötztal, Ichenhausen (Boden Epoxydharzbeschichtung, Polyurethanbeschichtung); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Linoleum)
Bauherr: BWF Behörde für Wissenschaft und Forschung, Hamburg
Fertigstellung: 2014
Standort: Überseeallee 16, 20457 Hamburg
Bildnachweis: Robert Gommlich, Dresden und Code Unique, Dresden

Baunetz Architekt*innen

Fachwissen zum Thema

Eigenschaften von Linoleum

_Linoleum

Eigenschaften von Linoleum

Linoleum im Flur

Linoleum im Flur

_Linoleum

Einsatzbereiche für Linoleum

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Boden sponsored by:
Object Carpet GmbH
Marie-Curie-Straße 3
73770 Denkendorf
Telefon: +49 711 3402-0
www.object-carpet.com
+
VIACOR Polymer GmbH
Graf-Bentzel-Str. 78
72108 Rottenburg
Telefon: +49 7472 94999-0
www.viacor.de