Grünes Haus in Berlin

Fassade aus Glasmosaik mit gebrochenen Kanten

Die Auguststraße, im Herzen Berlins, ist geprägt von Gebäuden des 19. Jahrhunderts, die mit ihren restaurierten farbigen Stuckfassaden um die Aufmerksamkeit des Betrachters wetteifern. Inmitten dieses Ensembles bestand als Relikt des Krieges noch eine 25 m x 7,80 m große Baulücke, die der Architekt Jörg Ebers mit dem „Grünen Haus“ geschlossen hat.

Dynamik der Fenster
Die Mosaikfliesen wurden passgenau verarbeitet
Die leicht auskragenden Fenster verstärken die Plastizität der Fassade

Auf 75 m² Grundfläche plante er ein viergeschossiges Haus mit einem Laden und zwei Wohnungen. Ein großes Schaufenster ziert den 4 m hohen Gewerberaum, die Haustür wird von vielen Occuli perforiert. Im ersten Stock befindet sich eine Einlieger-Atelier-Wohnung. Darüber erstreckt sich eine 154 m² große Wohnung, die durch die Aufteilung in fünf Ebenen und den über vier Etagen offenen Gebäudekern überraschende Raumdurchdringungen anbietet.

Fliesen und Platten
Im äußeren Erscheinungsbild wird dieses Haus durch seine schlammgrüne Glasmosaikfassade geprägt, die mit ihrem ruhigen gebrochenen Farbton einen vermittelnden Ton in die relativ bunte Straße bringt. Der Architekt wählte Glasmosaik als Fassadenmaterial, weil ihm dessen Fernwirkung gefiel: „ Es entsteht keine Rasterung durch Fugen wie beispielsweise bei keramischen Fassaden, gerade diese Einheitlichkeit passt zum historischen Kontext.", erläutert Ebers.

Das Glasmosaik mit gebrochenen Kanten, das nur auf Papier kaschiert war, wurde direkt auf die bewehrte Putzschicht aufgebracht. Möglich war dies, weil es sich hier um eine Nordfassade handelt, die sich in strengen Wintern auch bei klarem Wetter mit vielen Stunden Sonnenschein nicht stark aufheizt. Große Temperaturschwankungen finden an dieser Fassade also nicht statt. Verlegt wurde das Glasmosaik mit 10 mm Spachtel und aufsteigender Fuge direkt ins Kleberbett und dort mittels Schlagbrett so eingeschlagen, dass der Kleber gleichzeitig die Verfugung bildete.

Als Pendant zu dieser ungewöhnlichen Fassadenlösung wurden die Bäder des Hauses ebenfalls mit Glasmosaik gestaltet, wobei der Architekt für den Innenbereich einen helleren Grünton wählte.

Bautafel

Architekten: Ebers Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Beusterien und Eschwe Architekten, Berlin (Bauleitung); Douzier, Maubeuge/F (Glasmosaik); Biesdorfer Fliesen und Sanitär, Berlin (Mosaikverlegung)
Bauherr: Jörg Ebers, Berlin
Fertigstellung: 2005
Standort: Berlin, Auguststraße 26a
Bildnachweis: Linus Lintner, Berlin

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