Grüne Halle in Fürth

Rück- und Umbau einer denkmalgeschützten Sporthalle

Mit der Auflösung des ehemaligen Militärgeländes, das zuletzt von den amerikanischen Streitkräften unter dem Namen O´Darby Kaserne genutzt wurde, entstand im Süden der Stadt Fürth eine städtische Erweiterungsfläche. Mit der Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs wurde ein Konzept prämiert, dessen Herzstück ein großer städtischer Park bildet. Am Rande dieses Freigeländes entstand unter maßgeblicher Konzeptentwicklung der Architekten aus einer ehemaligen Basketballhalle, die auf Grund ihrer konstruktiven Eigenart unter Denkmalschutz stand, eine Martkthalle für ökologische Produkte.

Eingangsfassade als massive Wandscheibe und großzügig verglaste Seitenwände, die Ausblick in den Park gewähren
Das Tragwerk der weitgespannten Stahlbögen wurde freigelegt. Eine zweite Ebene oberhalb der ehemaligen Sportfläche steht als Galerie für zusätzliche Nutzungen offen.

Sanierung/Modernisierung
Wegen der größtenteils hohen Belastung an kanzerogenen Stoffen wie DDT und Asbest, musste der Innenausbau der Sporthalle komplett rückgebaut werden. Unter Einhaltung der damit zum Tragen kommenden Gefahrstoffverordnung gestalteten sich die Abbrucharbeiten in Abstimmung mit einem Schadstoffgutachter sehr zeitaufwändig. Das freigelegte Rohbauskelett, das im Wesentlichen aus Stahlbogenträgern und ausfachenden Mauerflächen bestand, bildete den Ausgangspunkt für das neue Entwurfskonzept. Die drei übereinander liegenden, abgetreppten Längsfassaden wurden entkernt und durch transparente, leicht geneigte Glasbänder ersetzt, während die waagrechten Flachdachterrassen bis auf kleine Eingriffe erhalten blieben und lediglich saniert wurden. Die gemauerten Frontgiebel konnten ebenfalls erhalten werden: Nur in Teilbereichen wurden diese mit größeren Öffnungen versehen.

Im Gebäude selbst kam zusätzlich eine umlaufende Galerieebene oberhalb der eigenlichen Markthalle hinzu, die zum einen einer Cafébar mit Dachterrasse und zum anderen als Zusatzfläche für Begleitveranstaltungen dient. Einzeln vermietbare Marktstände auf der geländegleichen Hauptebene sind mit verschließbaren Klapptoren ausgerüstet. Dagegen wird die mittige Marktfläche mit den offenen Marktständen nur von acht Pflanztrögen mit kleinkronigen Bäumen begrenz. Die haustechnische Ausstattung mit Lüftungstechnik, Beschallung und Beleuchtung geht über den Standard einer üblichen Markthalle weit hinaus, um die Halle auch abends oder am Wochenende für Konzerte oder ähnliche Großveranstaltungen nutzen zu können.

Wenn der umliegende Park der Öffentlichkeit zugänglich sein wird und dann im Gebäudeinneren erlebbar nachvollzogen werden kann, wird der Name Grüne Halle auch bildhaft ablesbar.

Bautafel

Architekten: eovo Architekten, Fürth
Projektbeteiligte: Stefan Harlé, Roland Nörpel, Margarete Weidinger, Fürth (Projektleitung); Ing. Büro Ulm, H. Walther, Nürnberg (Tragwerksplanung); Büro Tautorat, Fürth (Landschaftsarchitekten); Willsingh Wilson, Berlin (Akustikplanung); manger products, Mellrichstadt (Beschallungsanlage); Porst & Partner, Fürth (Schadstoffgutachten)
Bauherr: Grüne Halle Fürth GmbH
Fertigstellung: 2004
Standort: Krautheimerstrasse 11, Fürth
Bildnachweis: eovo Architekten

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