Goldfassade mit versteckter Botschaft

Goldfarbene Einbrennlackierung auf Fluorpolymerbasis

Über die Fassade kommuniziert ein Gebäude mit seiner Umwelt. Ganz wörtlich nahm dieses Diktum das Planungsteam eines Einkaufszentrum-Neubaus im östlichen Baden-Württemberg: In den scheinbar willkürlich rhythmisierten Profilen der metallischen Fassadenverkleidung verbirgt sich der Name der Shopping-Mall, bekannt als Ipf-Treff in Bopfingen, als MorsecodeWeitaus einfacher zu entziffern ist die Botschaft, die die Farbe des Konsumtempels aussendet: Gold bedeutet edel. Dazu wurden etwa 3.000 Quadratmeter der blechernen Hülle mit der Beschichtung Duraflon des Metallbauteilveredlers HD Wahl lackiert. Die speziell für metallische Fassaden entwickelte Einbrennlackierung auf Fluorpolymerbasis wirkt wie ein Eloxal, soll aber dauerhafter und wartungsärmer sein. Planung und Bauherrschaft liegen bei dem Projektentwickler Merz Objektbau.

Das neue Einkaufszentrum ersetzt das bisherige Einkaufs- und Freizeitcenter“ aus den 1980er-Jahren.
Licht und Schatten verleihen der Fassade eine bewegte Optik.
Goldfassade mit versteckter Botschaft

Ziel des Projekts und des Entwurfs war, eine Mischung aus „Modernität, Urbanität und Qualität“ ins ländlich geprägte Bopfingen zu bringen. Der Bau ersetzt einen Vorgängerbau, existiert hat das Einkaufszentrum bereits seit Anfang der 1980er-Jahre. Im Zuge eines Stadtentwicklungsprojekts wurde der in die Jahre gekommene Komplex abgerissen. Mit dem Neubau, bestehend aus drei Gebäuden, wurde ein neuer Platz außerhalb des Ortszentrums geschaffen. Somit soll das Projekt soll auch zu einer Aufwertung des Umfelds beitragen.

Mit der markanten Profilform wird ein „lebendiges Wechselspiel aus Licht und Schatten" erzeugt, so das Architekturbüro. Die jetzige Gestalt geht zurück auf die ursprüngliche Idee, Kanthölzer unterschiedlicher Breite und Tiefe als Fassadenverkleidung zu verwenden. Da aber davon ausgegangen werden musste, dass die Unterhaltskosten zu hoch gewesen wären, entschieden sich die Architekten letztlich für Metall. Wichtig war den Planern dabei, dass bei der Adaptierung der Kantholzprofile in Metall keine willkürliche Musterung entsteht. Das Planungsteam entschied sich schließlich, den Projektnamen, der auch der Name des Hausbergs von Bopfingen ist, in einen Morsecode zu übersetzen: Kurze Morsezeichen wurden als kleine, lange Morsezeichen als große Erhebungen in das Fassadenblech geprägt.

Duraflon wurde als Oberflächenveredelung gewählt, da sich das Nasslacksystem sehr genau auf die feinen Profile des Metallblechs applizieren lässt, so der Hersteller. Außerdem soll die Beschichtung im Gegensatz zu Pulverbeschichtungen eine höhere Tiefenwirkung und somit gerade bei metallischen Farbtönen mehr Glanz entfalten können. Dabei soll jeder Farbton herstellbar sein – in diesem Fall der von den Architekten entwickelte Goldton, der sich an der der fein-matten Optik eloxierter Oberflächen orientieren sollte. Die bindemittelbasierte Einbrennlackierung soll den Ton über Jahrzehnte farbecht halten. Dabei verfügt Duraflon über eine Umweltproduktdeklaration (EPD) nach ISO 14025 Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Typ III und EN 15804 Nachhaltigkeit von Bauwerken - Umweltproduktdeklarationen des Institut Bauen und Umwelt.

Architektur / Bauherrschaft: Merz Objektbau, Aalen; Hersteller: Duraflon appliziert von HD Wahl, Jettingen-Scheppach

Fachwissen zum Thema

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Materialien

Metalle

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Materialien

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt  0711 / 9751-0 | info@mhz.de