Glasskulptur in Eislingen

„In einem Meer vor unserer Zeit“

Auf einer Verkehrsinsel nahe der Stadt Eislingen steht eine Skupltur aus Glas: das Urtier Temnodontosaurus. Es dient als Wegweiser in Richtung der Stadt, die bekannt ist für die Saurierfunde im Ölschiefer des Jura. Aus Ölschiefer besteht auch das Fundament der Skulptur, gleichzeitig dient es als Informationsträger. Durch die Bruchkante in der schwarzen Juraplatte tritt das Urtier in Erscheinung.

Detail des Kopfes
Die Rückansicht der Glasskulptur bei Nacht
Glasskulptur in Eislingen

Mittels eines Reliefs ist das Skelett des Meeressauriers auf der Innenseite des Glases abstrahiert dargestellt. Durch die Prägung im Glas erhält es eine räumliche Wirkung und verleiht dem Tier einen lebendigen Eindruck. Der Umriss der Glaselemente stellt das mögliche Erscheinungsbild des Urtiers zu seiner Lebenszeit dar.

Am Tag erzeugen die wechselnden Lichtsituationen ein Lichtspiel am Innenrelief. Bei Nacht generiert die farbige Beleuchtung eine meeresähnliche Stimmung vor dem Nachthimmel. Das Licht durchflutet die Skulptur, verstärkt den Glascharakter und die Tiefenwirkung.

Glas
Für die gestalterische Umsetzung des Entwurfes wurde das Innenrelief in die geschmolzenen Glasscheiben eingearbeitet, das mit der Stahlstruktur des Skeletts korrespondiert und eine optische Verbindung zwischen Glas und Metall herstellt. Für die Umsetzung der dynamischen Form der Skulptur mit dem Material Glas wurde für jede der 35 mehrfach gebogenen Glaselemente einzelne Formen an der Stahlstruktur abgenommen um anschließend hitzebeständige Formen für die Glasschmelze zu erhalten. Die Größe der Elemente variiert zwischen 0,25 und 1,9 m².

Die tragende Struktur wurde aus Stahlrohren mit unterschiedlichen Wandungsstärken und Durchmessern berechnet. Zur Befestigung der Glaselemente an den Rohren wurden spezielle Klemmhalterungen entwickelt. Im vorderen Bereich der Skulptur wurden die Glaselemente abgehängt und mit Drahtseilen fixiert um den statischen Erfordernissen, resultierend aus der Windlast, gerecht zu werden.

Bautafel

Architekten:  Atelier H-2-A, Göppingen
Projektbeteiligte: Glasstudio Funk, Eislingen/Fils (Glas); M&A Dieterle Maschinen- und Apparatebau, Ottenbach (Metallbau); RWT Plus ZT, Wien/A (Tragwerksplanung)
Fertigstellung: 2008
Standort: Einmündung B10/K1404 Eislingen/Fils
Bildnachweis: Atelier H-2-A

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