Gewellter Cortenstahl

Fassadenelemente mit rostroter Patina

Korrosion kann zerstören, aber auch schützen. Dieses Prinzip macht sich der finnische Hersteller Ruukki zunutze und bietet das Fassadenmaterial Design Cor-Ten S7 an. Das gewellte Stahlblech enthält als Legierungselemente Kupfer, Chrom, Nickel und Phosphor, die dafür sorgen, dass auf der Fassadenoberfläche eine rostbraune Patina entsteht. In einem durch die Witterung freigesetzten Oxidationsprozess bildet sich die gleichmäßige Schicht etwa innerhalb eines Jahres. Sie schützt den Stahl vor Korrosion und verleiht ihm eine hohe Witterungsbeständigkeit.

Speicher 7 in Mannheim: Die Architekten wählten Cor-Ten, um den Industriecharakter des Hafens zu akzentuieren
Speicher 7 in Mannheim: Die Paneele sind an der höchsten Stelle 6 mm hoch, die Materialstärke beträgt 1 mm
Speicher 7 in Mannheim: Die Patina schützt den Stahl vor Korrosion

Die Abkürzung Corten steht für Corrosion Resistence (Korrosionswiderstand) und Tensile Strength (Bruchkraft). In Abhängigkeit von den Legierungsbestandteilen ist das Material mehr oder weniger widerstandsfähig. So enthält beispielsweise das vom Hersteller angebotene Corten A kein Phosphor, wird damit von Regen, Wind und Sonne beeinträchtigt und lässt sich deshalb nur in geschützten Bereichen beispielsweise als Tragwerk verwenden. Die Fassadenelemente hingegen entsprechen der Ausführung B und können mit dem Legierungsbestandteil Phosphor auch langfristig der Witterung ausgesetzt werden.

In Deutschland sind die Stahlprodukte des finnischen Herstellers noch nicht allzu stark vertreten. Ein großes Projekt, bei dem Design Cor-Ten S7 verwendet wurde, ist der umgenutzte Speicher 7 im Hafen von Mannheim. Das Architekturbüro Schmucker und Partner wählte das Fassadenmaterial, um den Industriecharakter des Hafens beizubehalten und zu akzentuieren. Der Stahl wurde in Form von fertigen Bekleidungselementen mit einer Materialstärke von 1 mm geliefert. Die gewellten Paneele sind an der höchsten Stelle 6 mm hoch und stehen in einer Breite von etwa 1.169 mm zur Verfügung. Die Scheitelpunkte der Wellen liegen rund 33 mm auseinander und verleihen den Elementen eine filigrane Textur.

Hersteller: Ruukki, Duisburg

Fachwissen zum Thema

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Materialien

Metalle

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Materialien

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

Bauwerke zum Thema

Mit der gewundenen Form des Besucherzentrums reagierten die Architekten auf erhaltene Baustrukturen aus dem frühen Bronzezeitalter (El Agar) und der Antike

Mit der gewundenen Form des Besucherzentrums reagierten die Architekten auf erhaltene Baustrukturen aus dem frühen Bronzezeitalter (El Agar) und der Antike

Kultur/​Bildung

Besucherzentrum in Murcia

Fassadenplatten aus Cortenstahl umhüllen den Sitz des metallverarbeitenden Unternehmens

Fassadenplatten aus Cortenstahl umhüllen den Sitz des metallverarbeitenden Unternehmens

Gewerbe/​Industrie

Firmensitz in Bad Laasphe

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt  0711 / 9751-0 | info@mhz.de