Gemeindezentrum in Heiligenhaus

Gasbrennwertheizung und Lüftung mit WRG

Dass durch Geldmangel etwas Positives entstehen kann, zeigt sich in der nordrheinwestfälischen Stadt Heiligenhaus. Hier sah sich die evangelische Kirche gezwungen, ihre Gemeindehäuser in den verschiedenen Ortsteilen aufzugeben und sich stattdessen auf ein zentrales Haus zu beschränken. Dies durfte dann aber auch ein Neubau im Ortskern sein. Den daraufhin ausgelobten Wettbewerb gewannen Kastner Pichler Architekten aus Köln mit ihrem Entwurf für ein zweigeschossiges Gebäude, das durch seine Positionierung neben der bestehenden Stadtkirche (Alte Kirche) ein stimmige Gesamtensemble entstehen lässt.

Großzügige Verglasungen im Erdgeschoss lassen viel Tageslicht in den Gemeindesaal
Statt Naturstein wählten die Architekten Kolumba-Ziegel als Fassadenmaterial
Westansicht vom neuen Kirchgarten

Mit seinem Klinkermauerwerk und dem Satteldach orientiert sich der Neubau in Materialität und Form an der schlicht barocken Saalkirche von 1769, unterscheidet sich aber in der Ausführung deutlich von ihr. Statt Naturstein wählten die Architekten Kolumba-Ziegel, statt Tondachziegel vorbewittertes Zinkblech.

Südlich der Kirche positioniert, bietet das Gemeindezentrum einen teilbaren Saal für bis zu 135 Personen im großzügig verglasten Erdgeschoss, Gruppenräume im Obergeschoss und einen Jugendraum mit Lichthof im Untergeschoss. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem eine Teeküche, die Sanitärräume und das Foyer an der nördlichen Schmalseite. Von hier geht es über einen kurzen, eingeschossigen Verbindungsbau direkt in die Kirche.

Die mobilen Trennwände innerhalb des Gebäudes, eine jeweils separate Erschließung der verschiedenen Bereiche und die beidseitig raumhohen Glaselemente machen das Gemeindezentrum zu einem flexibel nutzbaren Haus für alle Generationen. Gleichzeitig fügt es sich wie ein natürlicher Baustein zwischen Kirche und Kirchgarten, die benachbarte Schule und eine alte Eiche auf dem Hof.

Energiekonzept
Die Wärme für Heizung und Warmwasser bereitet ein Gasbrennwertkessel mit einer Leistung von 140 kW. Über eine Fußbodenheizung mit einer Grundtemperatur von 16°C verteilt sich die Wärme im Saal, in den übrigen Räumen über Rippenheizkörper. Die Fußbodenheizung wird bei Spitzenlast von einer Lüftungsanlage mit kontrolliertem Nachheizen unterstützt, die im Spitzboden unter dem Dach untergebracht ist. Die Lüftungsanlage arbeitet mit Nachtluftkühlung und Wärmerückgewinnung und ist entsprechend der Dreiteilung im Gemeindesaal in drei Sektionen gegliedert. An der Ost- und Westseite installierte Temperaturfühler sorgen für eine witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung der Heizung.

Bautafel

Architekten: Kastner Pichler Architekten, Köln
Projektbeteiligte: Horz + Ladewig Ingenieurgesellschaft, Köln (Tragwerk); FSWLA, Düsseldorf (Landschaftsplanung); Sprenker + Gravius, Essen (Bauleistung: Beton und Stahlbeton)
Bauherr: Evangelische Kirchgemeinde Heiligenhaus
Fertigstellung: 2013
Standort: Hauptstraße 206, 42579 Heiligenhaus
Bildnachweis: Carl Brunn, Aachen www.carlbrunn.de und Konstantin Pichler, Köln

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