_Integrales Planen

Austin, die selbst ernannte „Freedom City“ im US-Bundesstaat Texas, wirkt, verglichen mit ihrem konservativen Umland, politisch wie kulturell besonders liberal. Mit ihrem Slogan „Keep Austin Weird“ plädiert die Stadt für Gleichheit und Toleranz. Passend zu diesem Selbstverständnis entstand das soziale Projekt Community First!, das den Obdachlosen der texanischen Hauptstadt eine neue Perspektive bietet: Die gemeinnützige Organisation Mobile Loaves & Fishes entwickelt gemeinsam mit Icon, einem Hersteller für 3D-Drucker, ein Dorf für Obdachlose Menschen. Die Häuser wurden mithilfe eines 3D-Druckers binnen kürzester Zeit aus Beton gedruckt.

Die neue Siedlung soll nach Fertigstellung Raum für 480 Personen bieten, was ca. 40 Prozent der Obdachlosen in Austin entspricht. Auf der 21 Hektar großen Fläche sind insgesamt 110 Stellplätze für Wohnmobile vorgesehen, daneben sind 200 feststehende Mikro-Häuser und eine Fülle von weiteren kommunalen Einrichtungen, wie etwa ein Kino, ein Kunsthaus und ein Gemeinschafts-Marktplatz geplant. Die Besonderheit dabei: Die Mikrohäuser und einige öffentliche Einrichtungen wie das Gemeindezentrum wurden mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt.

Der Entwurf für die 200 Mikrohäuser stammt aus der Feder von Logan Architecture aus Austin. Das Fundament für die je 37 m² großen Wohnhäuser wird traditionell aus Beton gegossen. Die Wände erstellt der Großdrucker aus einem proprietären Beton (Lavacrete), der extrudiert und Schicht für Schicht aufgetragen wird. Ein 400 bis 500 m² großes Haus lässt sich in der Theorie in nur 24 Stunden drucken. Allerdings muss man in der Praxis mehr Zeit einplanen, da die einzelnen Schichten zunächst abbinden müssen, bevor die nächste Lage aufgebracht wird. Nach dem Druck erfolgt der Ausbau mit Bad, Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer und großer Veranda auf konventionellem Wege.

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