Garne und ihre Merkmale

Ein Garn kann durch einige messbare Merkmale eindeutig beschrieben werden. Diese wirken sich nicht nur auf die Eignungen und möglichen Einsatzbereiche der Bodenbeläge aus. Sie sind neben den verwendeten Fasern  dafür verantwortlich, dass optisch sehr unterschiedliche Warenbilder bei textilen Bodenbelägen mit der gleichen Herstellungstechnik (Tuften/Weben) erzeugt werden können. Im Folgenden werden die wichtigsten Garnmerkmale definiert sowie ihre Auswirkungen auf die physikalischen und optischen Eigenschaften der Ware beschrieben.

Definition tex und dtex
Drehungsrichtung von Garnen

Im Gegensatz zu Glas- und Metallgespinsten ist die Ermittlung des Durchmessers bei Textilgarnen aufgrund ihres Volumens und Bauschs nicht möglich. Daher wird das Gewicht für eine bestimmte Längeneinheit ermittelt und dies als Maß für die Feinheit eines Garnes angegeben. Nach dem SI-Einheitensystem ist die Feinheit im Tex-System als Gewicht in Gramm pro Länge in km definiert. In der Praxis wird aber auch die Einheit Dezitex (dtex) verwendet, um mit vorteilhafteren Zahlenwerten arbeiten zu können (Bild 1).

Die Feinheit eines Garnes beeinflusst die Optik der Teppichoberseite dahingehend, dass mit einem feinen Garn ein sehr einheitliches Oberflächenbild (z.B. bei einem Softvelours), mit einem groben Garn ein eher rustikaler Charakter erzielt werden kann (z.B. strukturierte Schlingenware). Wird aus Fasern ein Garn gesponnen, erhält das Spinngut eine Drehung um die Längsachse, um den vorher parallel liegenden Fasern einen besseren Halt zu geben. Die Drehungsrichtung wird mit den Buchstaben S (Rechtsdrehung) und Z (Linksdrehung), die Drehungshärte in Umdrehungen pro Meter (T/m) angegeben (Bild 2).

Durch die Drehung wird die Haarigkeit des Garns, also das Herausragen von freien Faserenden, reduziert, wodurch es sich glatter anfühlt. Eine sehr starke Drehung führt zu einem relativ körnigen Warenbild und einer glatteren Oberfläche des Bodenbelags.

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