_Mauerwerk

Gegenüber der Museumsinsel mit Blick zum Lustgarten errichtete David Chipperfield für das Berliner Kunstsammler-Ehepaar Céline und Heiner Bastian ein Galeriehaus, das mit reduzierten und klaren Formen direkt an die historischen Nachbargebäude anschließt und deren Traufhöhe aufnimmt. Große, in den hell verputzten Baukörper eingeschnittene Fensteröffnungen bieten gezielte Ausblicke beispielsweise zur Museumsinsel und dem Fernsehturm. Über den Räumen einer prominenten Galerie in den ersten beiden Geschossen liegen die Ausstellungsräume der Bastians; im obersten Geschoss stellt die Sammlerin Christiane zu Salm aus.

Das Haus steht auf einem sichtbaren Fundament aus Betonfertigteilen, die mit dem Sandstrahlgerät bearbeitet wurden. Die massiv wirkenden Außenmauern bestehen aus hellen, rustikalen Abbruchziegeln, rotbraunes Holz für die wuchtigen Fensterrahmen und Türen setzt farbige Akzente. Die handwerkliche Ausführung und die Anschlussdetails der Bauteile sind sauber und überzeugend. 

Mauerwerk
Die Mauern aus Abbruchziegeln sind selbsttragend vor den Betonwänden und einer Kerndämmung errichtet. Ihre Last wird nach jeweils zwei Geschossen in Konsolen aus Betonfertigteilen eingeleitet. Diese bleiben als vertikale Streifen in der Fassade erkennbar. Massive Fensterstürze aus Beton verbergen den außen liegenden Sonnenschutz.

Die Betonfertigteile sind mit dem Sandstrahlgerät bearbeitet, die Ziegelsteine stammen aus abgebrochenen Kasernen in Brandenburg und wurden bei den Fassaden des Galeriehauses mit einer dünnen ockerfarbenen Mörtelschlämme überzogen. Diese wurde zunächst über die Fugen gestrichen und dann unregelmäßig abgerieben, wodurch das Fassadenbild gegenüber einer herkömmlichen Ziegelwand vereinheitlicht wird. Im benachbarten Neuen Museum begegnet man solchen Ziegelsteinen im unverputzten klassischen Mauerwerksverband.

Bautafel

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