Future Evolution House in Wien/A

Schwarze PV-Module in der Fassade und Solarkollektoren auf dem Dach

Das österreichische Ehepaar Horx beschäftigt sich mit Trend- und Zukunftsforschung. Sie wünschten sich einen Wohn- und Arbeitsort, der zu ihrer Berufung und dem damit verbundenen Lebensstil passt. Auf einem grünen Hanggrundstück am Stadtrand von Wien realisierte Architekt Hans Peter Wörndl zwei flexible, einander gegenüberstehende Baukörper – das so genannte Future Evolution House.

Am oberen Ende des Grundstücks scheint ein Baukörper mit verglaster Front ein Stück über dem Garten zu schweben
Nur der Eingangs- und Gästebereich sind direkt mit dem Erdboden verbunden
Zwei flexible, einander gegenüberstehende Baukörper

Mit ihren beiden Söhnen wohnen Herr und Frau Horx nun in einem teilweise aufgeständerten, langgestreckten Riegel mit viel Glas am unteren Ende des Grundstücks. Am oberen Ende gegenüber scheint ein ähnlicher, kürzerer Baukörper mit verglaster Front ein Stück über dem Garten zu schweben. Hier befindet sich das Büro: Auf insgesamt 80 Quadratmetern und zwei Geschossen sind ein Sekretariat, ein Raum für konzentriertes Arbeiten sowie ein kleiner Film-Vorführraum untergebracht.

Das Wohngebäude setzt sich aus drei Modulen zusammen: Einem zentralen Wohn- und Essbereich als Treffpunkt für die Familie und als Ausgangspunkt für Mobilität, denn darunter liegt die Garage. Zu beiden Seiten dieses Gemeinschaftsraumes liegen Wohnmodule für die Eltern (mit Badesalon) und für die Kinder bzw. Gäste mit separater Küche und Bad. Getrennt sind die Module durch von oben belichtete, zweieinhalb Meter breite Zwischenräume. Nur der Eingang und Gästebereich sind direkt mit dem Erdboden verbunden – unter dem Gemeinschaftsmodul ist eine gläsernen Garage angeordnet; das Elternmodul kragt ähnlich wie das Büro in die Landschaft hinaus und bietet einen eindrucksvollen Ausblick auf den Stadtrand von Wien.

Die modulare und anpassbare Bauweise sowie der Einsatz neuartiger und teilweise experimenteller Technologien standen bei der Planung und Konzeption des Hauses im Vordergrund. Die leichte, konstruktive Struktur aus Stahl und Holz mit verstecktem Fachwerk, ermöglicht einen variierenden Wandaufbau, die Fassaden sind austauschbar. Auch technische Neuerungen sind aufgrund der Bauweise einfach zu bewerkstelligen. Die geschlossenen Fassadenteile sind mit bedruckten Platten aus Faserzement bekleidet, deren Rhythmus die Fibonacci-Reihe prägt. Bei dieser Zahlenfolge stellt die nächste Zahl immer die Summe der beiden vorhergehenden dar.

Solares Bauen
Photovoltaikmodule auf dem Dach und innerhalb der Fassade des Wohnhauses dienen der solaren Stromerzeugung. Im Bereich der Zwischenräume ist die Südfassade von schwarzen, rahmenlosen Kassettenmodulen mit Dünnschichtzellen bedeckt, deren Optik dunklem Glas ähnelt. Der Architekt entwickelte eine spezielle Verklammerung für diese Module, um ihre (Brand-) Sicherheit zu erhöhen. Installiert wurden zweimal zehn Stück (jeweils 8,2 m²) mit einer Leistung von jeweils 0,58 KW. Die PV-Anlage auf dem Dach besteht aus 40 Paneelen mit einer Fläche von über 33 m² und einer Leistung von 2,3 KW.

Außerdem sind in die Dachlandschaft thermische Kollektoren zur Erzeugung von Warmwasser integriert. Diese Anlage besteht aus zehn Modulen mit einer Fläche von 22 m². Beheizt wird das Haus mit einem Brennwertkessel über eine Fußbodenheizung. -us

Bautafel

Architekten: Hans Peter Wörndl, Wien/A
Projektbeteiligte: Margarete Salzer, Wien/A (Statik); Walter Prause, Wien/A (Bauphysik); Jochen Käferhaus, Gerasdorf/A (Energieberatung); Podpoddesign, Wien/A (Lichtdesign); Yarah David, London/GB (Innenarchitektur); Eternit, Heidelberg (Hersteller Fassadenplatten); Soltecture, Berlin (Hersteller Photovoltaik)
Bauherr: Familie Horx, Wien/A
Fertigstellung: 2010
Standort: 1170 Wien/A

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