Furnierschichtholz

Bestandteile, Holzarten und Einsatzmöglichkeiten

Furnierschichtholz (FSH oder LVL von englisch Laminated Veneer Lumber) wird in Form dickerer Platten seit den 1990er-Jahren als erstes flächiges Tragwerksteil im Holzbau eingesetzt, nachdem es bereits lange Zeit als Beplankungsmaterial verwendet wurde. Es besteht aus mehreren Lagen Schälfurnier von etwa 3 mm Stärke, die faserparallel miteinander verleimt sind. Einzelne Lagen können um 90 Grad gedreht sein, um eine bessere Formstabilität zu erzeugen. Die hauptsächlich parallel angeordneten Faserrichtungen erzeugen eine sehr hohe einachsige Tragfähigkeit und aufgrund der hohen Schichtanzahl eine sehr große Homogenität.

Für LVL werden Fichte, Kiefer, Douglasie oder seit kurzem Buche verwendet. Furnierschichtholz aus Buche weist sehr hohe Festigkeiten auf. Die Verarbeitung zu FSH ermöglicht außerdem eine optimale Materialausnutzung der ungeraden Buchenstämme. Zur Verleimung werden hauptsächlich Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze (MUF) oder Phenol-Formaldeydharze (PF) verwendet. Aufgrund der vielen dünnen Schichten ist der Leimanteil im Vergleich zu Brettsperrholz relativ hoch (circa 3% Volumenanteil). Furnierschichtholz wird als Platte oder Stab für tragende Konstruktionen verwendet, für Wand- oder Deckenelemente sowie für Träger, Stützen oder als Bestandteil weit spannender Tragwerke.

Für tragende Zwecke wird Furnierschichtholz nach DIN EN 14374: Holzbauwerke – Furnierschichtholz für tragende Zwecke – Anforderungen gefordert. Zu dieser Norm gibt es herstellerspezifische allgemeine Bauartgenehmigungen. Für nicht-tragendes FSH gilt die DIN EN 14279: Furnierschichtholz (LVL) – Definitionen, Klassifizierung und Spezifikationen.

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