Fugen bei Steinbelägen

Richtungsweisende Fugen bei der Erweiterung der Schulanlage Hirzenbach in Zürich (von Boltshauser Architekten, Zürich)

Als Fugenmaterial werden zwei Baustoffgruppen verwendet:

  • Hydraulisch erhärtende, zementäre Fugenmörtel (Fertigfugenmörtel)
  • Reaktionsharz-Fugenmörtel, vorwiegen auf Epoxidharzbasis
Zwischen dem Verlegen der Keramik- oder Natursteinplatten und der Verfugung müssen die Beläge einige Zeit austrocknen. Die Zeiträume variieren je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit und liegen bei einer Dickbettverlegung bei ca. 7 - 14 Tagen, bei einem Dünnbettmörtel bei 1 - 3 Tagen.

Die Fugenbreite fällt je nach Stein- oder Keramikart sehr unterschiedlich aus: Meist liegt sie zwischen 2 und 10 mm. Die übliche Breite im Innenbereich beträgt 2 - 3 mm. Bei schmalen Fugen und glatten bzw. glasierten Oberflächen wird der Fugenmörtel im Schlämmverfahren mit einem Gummispachtel in die Fugen eingezogen. Bei unglasierten bzw. rauen Oberflächen erfolgt ein Verfugen mit dem Fugeneisen oder durch Ausspritzen.

Innerhalb einer Belagsfläche sind Fugen meist starr ausgebildet. Ihre Aufgabe ist es, herstellungsbedingte Maßtoleranzen der jeweiligen Platten auszugleichen. Die Fugenbreiten sind von den Werkstoffen und Plattenabmessungen abhängig (Angaben hierzu finden sich in DIN 18332 und DIN 18352). Die zementären Fugenmassen sind auf Wunsch auch verschiedenfarbig pigmentiert. Die Fugmassen auf Epoxidharzbasis finden bei besonderen z. B. chemisch belasteten Böden ihre Anwendung. Bei stark saugfähigen Belägen können auch Imprägnierungen als Fughilfe eingesetzt werden.

Reste von Fugmaterial dürfen auf Karbonatgesteinen - wie z. B. Marmor oder Kalkstein - nicht mit sauren Reinigern entfernt werden, da ansonsten eine irreversible Schädigung des Belages möglich ist.

Bei großen Belagsflächen muss die Gesamtfläche vom Planer in kleinere Teilflächen untergliedert werden. Im Außenbereich müssen diese Teilflächen wegen der höheren Temperaturdifferenzen kleiner angelegt werden als im Innenbereich. Die dabei entstehenden Feldbegrenzungsfugen sind elastisch auszubilden und müssen in ihrer Lage der Fugeneinteilung der Lastverteilungsschicht entsprechen.

Ebenso müssen Anschlussfugen zu angrenzenden Bauteilen eine möglichst hohe Elastizität aufweisen, da es durch unterschiedliche thermische Dehnungen oder Verformungen zu Bewegungen zwischen den einzelnen Bauteilen kommt. Neben elastischen Dichtstoffen, deren Dehnfähigkeit in der Regel auf max. 25 % begrenzt ist, können für elastische Fugenausbildungen auch Fugenprofile eingesetzt werden.

Bildnachweis: Frank Springer, Bielefeld (1); Boltshauser Architekten, Zürich (2)

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