Forschungsprojekt zur Etablierung von Carbonbeton

Forschungsprojekt Carbon Concrete Composite

Stahlbeton ist mit über 100 Millionen verbauten Kubikmetern im Jahr der in Deutschland am meisten verwendete Baustoff. Seit jeher führt allerdings der Einsatz von Beton zu einem hohen Rohstoff- und Energieverbrauch. Allein zur Herstellung von Zement wird dreimal so viel CO2 emittiert wie durch die globale Luftfahrt. Dabei bleibt die Lebensdauer von Betonbauten aufgrund von Korrosion weit hinter den Erwartungen zurück: viele werden kaum älter als wir Menschen. Der Baustoff hat sich jedoch seit seiner Einführung nur geringfügig weiterentwickelt. Dies soll sich ändern, indem Stahlbeton künftig zunehmend durch C3-Carbonbeton (Gruppe der Textilbetone) ersetzt wird. Dazu läuft mit C³ – Carbon Concrete Composite das derzeit größte Forschungsprojekt im deutschen Bauwesen.

Herstellung von Carbonbeton unter Laborbedingungen: Das Carbongelege wird in mehreren Lagen in Feinbeton eingearbeitet
Herstellung von Carbonbeton unter Laborbedingungen: Prüfung des Auszugswiderstandes
Referenzbauwerk: Bei der Fußgängerbrücke in Albstadt-Lautlingen wurde textile Bewehrung aus Glas verwendet

Weil Carbon nicht rostet, ist eine solche Bewehrung nicht korrosionsanfällig wie Stahl, der eine hohe Betonüberdeckung erforderlich macht. Im Vergleich zu Stahlbeton ist das Material ressourcen- und energiesparend; es ist leichter, ermöglicht wesentlich dünnere Konstruktionen und damit eine andere Formensprache. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das C3-Projekt mit bis zu 45 Millionen Euro. Hinzu kommen ca.15 Millionen Euro Eigenmittel der über 160 Partner. Ein interdisziplinäres Konsortium aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Vereinen deckt unter Führung der TU Dresden die erforderlichen Kompetenzbereiche ab: Neben der Bauindustrie sind Chemie, Maschinenbau, Ingenieurwesen und Elektrotechnik eingebunden, ein Organisations- und Kommunikationsmanagement sowie die Bereiche Gesundheit, Aus- und Weiterbildung.

Die Markteinführung soll bis zum Jahr 2021 vorbereitet, bis 2025 die Bauweise dauerhaft etabliert werden. Bereits Ende 2019 / Anfang 2020 soll das weltweit erste Haus aus Carbonbeton in Dresden entstehen. Alle bis dato gewonnenen Erkenntnisse sollen bei diesem sogenannten Cube zusammengeführt werden.

Forschungsprojekt: C³ – Carbon Concrete Composite

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