Forschung zu intelligenten Fassadensystemen

Entwicklung von Testmethoden für aktive Gebäudehüllen

Die Ansprüche an Gebäudehüllen sind mit den Forderungen nach besserer Energieeffizienz gewachsen. Zudem werden sie aufgrund fortschreitender Technologisierung des Bauwesens zunehmend im Werk vorgefertigt. Dadurch wird unter anderem die Qualitätssicherung der Bauteile, eine kürzere Bau- und Montagezeit sowie eine zielsichere Integration gebäudetechnischer Komponenten sichergestellt. Es entstehen Fassadensysteme, die energetisch in die Gebäudetechnik eingebunden und deren Funktionen immer vielschichtiger und komplexer werden. Ziel des österreichischen Forschungsprojekts SCIN (Sophisticated Comfort Oriented Intelligent Building Envelopes) ist es, die Entwicklung von energieaktiven Fassaden zu vereinfachen, damit sie schneller und effizienter genutzt werden können.

Multifunktionale Fassadensysteme sind oft Unikate, die gemessen am Bedarf für klimaneutrale Systeme kaum Auswirkung haben. Noch können sie nicht ausreichend auf ihre Wirksamkeit getestet werden, weil schwankende Parameter, wie etwa Mikroklima, Haustechnik, Nutzerverhalten oder Behaglichkeit im Innenraum, mit den bisherigen Prüfverfahren nicht abgebildet werden konnten. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden neue Test- und Simulationsmethoden entwickelt, die an die geänderten Anforderungen angepasst sind. So sollen Aussagen über relevante Aspekte aktiver Gebäudehüllen, wie etwa Energiebedarf, Behaglichkeit, Lichtlenkung, Witterungsbeständigkeit, solarer Ertrag und dynamisches Verhalten, getroffen werden können.

Noch bis Oktober 2022 läuft das Forschungsprojekt. Bis dahin soll ein Dienstleistungsportfolio für Unternehmen aus der Bau- und Gebäudetechnikbranche entstehen. Dazu gehört die Entwicklung zukünftiger energieaktiver Gebäudehüllen sowie die Simulation hüllintegrierter Schlüsseltechnologien. Die größte Innovation liegt dabei darin, das gesamte System vor dem Hintergrund realer klimatischer und nutzerbedingter Rahmenbedingungen prüfen, bewerten und optimieren zu können.

Das Projekt wird im Rahmen der COIN-Programmlinie „Aufbau“ des österreichischen Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und in Kooperation mit AEE INTEC und der Fachhochschule Salzburg durchgeführt.

Forschung: AEE INTEC, Gleisdorf; Fachhochschule Salzburg

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Grundlagen

Energieoptimierte Gebäude und intelligente Fassaden

Komponentenfassade des Posttower Bonn (Helmuth Jahn mit Transsolar und Werner Sobek Ingenieure) mit im Deckenbereich integrierten dezentralen Heiz-Kühlkomponenten

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