Form Follows Energy

Form Follows Energy

Brian Cody

Birkhäuser Verlag, Basel
1. Auflage 2017, 280 Seiten (englischsprachig)

Preis: 79,95 EUR

ISBN 978-3035614053

Architektur ist Energie. Architektonische Entwürfe entscheiden oft für Jahrzehnte und manchmal für Jahrhunderte über den Energie- und Materialbedarf des Bauwerks. So gehen allein in der EU jährlich vierzig Prozent des Endenergieverbrauchs und über ein Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen auf das Konto von Gebäuden. Nicht nur im Hinblick auf die globale Erwärmung und die schrumpfenden Ressourcen an fossilen Energien wird Energieeffizienz zu einem immer wichtigeren Entwurfskriterium. Auch ökonomische Gründe zwingen Planer zur Optimierung des Designs: So entfallen beispielsweise achtzig Prozent der Lebenszykluskosten eines Bürogebäudes auf die Betriebskosten, wovon rund fünfzig wiederum Energiekosten sind.

In Form follows Energy – Using natural forces to maximize performance analysiert Professor Brian Cody, Leiter des Instituts für Gebäude und Energie an der TU Graz, detailliert das Verhältnis zwischen Energieströmen und der Form unserer gebauten Umwelt. Entscheidungen in der frühen Phase des konzeptionellen Entwurfs haben die größten Auswirkungen auf den späteren Energieverbrauch. So lassen sich beispielsweise bei Bürogebäuden bei gleichbleibender Energiebezugsfläche mit einer quadratischen Grundrissform gegenüber einer lang gezogenen rechteckigen Form rund zehn Prozent Energie einsparen. Innovative architektonische und städtebauliche Lösungen haben nicht nur ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung, sie könnten Cody zufolge auch zu einer neuen Ästhetik führen.

Der Satz „form follows function“ war für die Architektursprache der Moderne prägend. Cody propagiert auf 280 Seiten nun das Prinzip „form follows energy“ – Architekturschaffende sollen energiebewusst entwerfen und ihrer Verantwortung für nachhaltige Gebäude gerecht werden. Wer energieeffizient planen will, benötigt grundlegende Kenntnisse. Einführend und gut verständlich vermittelt der Autor im ersten Teil des Buchs die globale Energieproblematik und die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Energienutzung. Anschließend erläutert er für das Gebäudedesign wichtige Teilbereiche der Physik: die Thermodynamik, die Strömungslehre und die Wärmeübertragung. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Randbedingungen, die wesentlich zur energetischen Performance von Gebäuden beitragen, wie das lokale Mikroklima, der kulturelle Kontext und Nutzererwartungen.

Im vierten Kapitel geht es um konkrete haustechnische Installationen, also Heizung, Kühlung, Klimatisierung und Beleuchtung sowie ihre Bedeutung für unterschiedliche Gebäudetypen wie Einfamilienhäuser, Bürogebäude, Hotels, Krankenhäuser und Schulen. Im Kapitel „Urban Design and Energy“ wird dargelegt, dass energetisch optimierte Gebäude immer im Kontext der städtebaulichen Entwicklung stehen. „The Art of Energy Design“ vertieft die bisherige Thematik, bietet eine Fülle praktischer Hinweise für die Planung und Fallbeispiele bekannter Architekten.

Bei seinen Ausführungen greift Cody auf fast dreißig Jahre Erfahrung in Lehre, Forschung und täglicher Planungspraxis zurück. Eine Vielzahl handgezeichneter Diagramme und Grafiken sorgen dafür, dass die theoretischen Ausführungen nicht zu trocken geraten.

Aus dem Inhalt

  • The Science of energy design
  • External and internal environments
  • Buildings and energy
  • Urban design and energy
  • The art of energy design
  • Evaluating energy performance

Fachwissen zum Thema

Solarthermieanlage mit Röhrenkollektoren

Solarthermieanlage mit Röhrenkollektoren

Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien in der Gebäudetechnik

Bauphysik

Wärmeschutz: Allgemeine Anforderungen

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Gebäudetechnik sponsored by:
Stiebel Eltron | Kontakt 0 55 31 - 702 702 | www.stiebel-eltron.de