Fliegende Skulptur aus Wellen und Licht

Stadträumliche LED-Installation auf dem Amsterdam Light Festival

Im Rahmen des Amsterdam Light Festivals illuminierten zahlreiche Lichtskulpturen zeitgenössischer Künstler das Zentrum der niederländischen Metropole. Entlang der Amstel und den Grachten waren im Dezember 2012 und Januar 2013 Lichtkunstwerke, Skulpturen und Projektionen zu sehen, darunter auch die Installation Tsunami 1.26 der US-amerikanischen Künstlerin Janet Echelman.

Eine filigrane, scheinbar immaterielle Form schwebt über dem Wasser der Amstel
Durch die Aufhängung zwischen den Dächern entstand ein Bezug zu den Höhen der umliegenden Gebäude
Die unterschiedlichen Farbstreifen im Gewebe erinnern an Höhenlinien

Zwischen Rathaus, der Oper Het Muziektheater und den Gebäuden am gegenüberliegenden Ufer schwebte Tsunami 1.26 über dem Wasser der Amstel. Die dreidimensionale Formation aus verschiedenfarbigem Netzgewebe wurde mit wechselndem farbigen Licht angestrahlt, bewegte sich im Wind und spiegelte sich in den Wellenbewegungen des Flusses. Für kurze Zeit ergab sich so ein lebendig wirkendes Objekt im Stadtraum. Vorbeigehende nahmen es aus immer wieder neuen Perspektiven wahr. Durch die fast unsichtbare Aufhängung zwischen den Dächern schien die Skulptur frei in der Luft zu schweben. Gleichzeitig entstand dadurch ein Bezug zur Höhe der benachbarten Gebäude, und der freie Raum über dem Fluss erhielt temporär einen oberen Abschluss.

Für die ca. 70 x 20 x 10 Meter große Skulptur nahm die Künstlerin ein 3D-Modell von Tsunamiwellen als Vorlage. Die Daten für das Modell stammten von der NASA und NOAA (der United States National Oceanic and Atmospheric Administration) und deren Erhebungen zum Erdbeben 2010 in Chile. Mithilfe einer speziellen Software verformte Echelman das Modell zu einem skulpturalen Objekt. Die Künstlerin will mit ihrer Installation globale Abhängigkeiten anschaulich machen.

Das Netzgewebe bestand aus hochfesten Kunststoffasern (Aramid) sowie ultra-hochmolekularen PE-Fasern (Spectra), die im Verhältnis zu ihrem Gewicht 15-mal fester als Stahl sind. Um den Windkräften standzuhalten, wurde das Netz maschinell geknüpft, dabei jedoch mit der Struktur handwerklich hergestellter Gewebe versehen. Für die Illumination kam ein LED-Fluchtlichtsystem mit digitaler Regelelektronik zum Einsatz. Mit einer Lichtleistung von mehr als 4.000 Lumen sowie vier verschiedenen Lichtszenarien konnte das Objekt dynamisch beleuchtet werden. Ein Leuchtengehäuse mit der Schutzart IP66 ermöglichte die Installation im Freien. Die Arbeit entstand u.a. mit Unterstützung von Rogier van der Heide, Chief Design Officer bei Philips Lighting und gleichzeitig Kurator des Amsterdam Light Festival.

Die Installation war zuvor bereits 2010 auf dem ersten Biennial of the Americas in Denver zu sehen. Vom 7-stöckigen Denver Art Museum spannte sie über die davorliegende innerstädtische Straßenschlucht.  2011 schwebte sie vor der Sydney Town Hall über der meistbefahrenen Verkehrskreuzung Australiens.

Bautafel

Künstlerin: Janet Echelman, Brookline
Projektbeteiligte: Melissa Henry, Daniel Zeese (Projektmanager); David Jansen (Bauleiter); Peter Heppel Associates, Paris (Statik/Aerodynamik); Floriaan Ganzevoort, Amsterdam (Lichtdesigner); Rogier van der Heide/Philips, Amsterdam (Lichtdesigner/Leuchtmittelhersteller); Richard Gross, Pasadena (NASA-Wissenschaftler); Christopher Moore, Seattle (NOAA-Wissenschaftler)
Dauer der Installation: 07.12.2012 - 20.01.2013
Standort: Amsterdam, Niederlande
Bildnachweis: Janet Echelman, Brookline; Fotos: David Feldman, Klaas Fopma, Marinco Kojdanovski, Laura Taylor, Janus van den Eijnden, Peter Vanderwarker, Ben Visbeek

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