Feuchtetransport
Es gibt verschiedene Arten des Feuchtetransportes zwischen
Innen- und Außenraum. Unterschieden werden:
Kapillarer Wassertransport
Baustoffschichten in Baukonstruktionen können bei Wasserkontakt je
nach ihrer kapillaren Charakteristik Feuchtigkeit aufnehmen und
mehr oder weniger schnell weiterleiten. Diese Eigenschaft
beeinflusst den Feuchtigkeitshaushalt eines Außenbauteils
wesentlich. Sie wird durch die Kapillarstruktur eines Baustoffes
bestimmt.
Wasserdampftransport infolge Diffusion
Die Klimawerte der Luft im Freien und in beheizten Räumen
unterscheiden sich im Winter erheblich. Aufgrund der höheren
Lufttemperatur herrscht im Innenraum ein höherer
Wasserdampf-Teildruck (Wasserdampf-Partialdruck) als im Freien.
Wasserdampf diffundiert vom Ort des höheren Dampfteildrucks zum Ort
des niedrigeren Dampfteildrucks. Die Dampfteildruckdifferenz ist
die „Antriebskraft“ für die Wasserdampfdiffusion.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit eines Baustoffes wird durch den
Wasserdampf-Diffusionswiderstand beschrieben. Dieser ist abhängig
von der Dicke und Struktur des Materials.
Konvektiver Feuchtetransport
Beim konvektiven Feuchtetransport wird Wasserdampf mit einem
Luftstrom transportiert. Der Luftaustausch über die Gebäudehülle
wird im Bauwesen üblicherweise durch den sogenannten Luftwechsel n
beschrieben. Der Luftwechsel gibt an, wie oft die Luft in einem
Raum stündlich ausgetauscht wird. Bei Fensterlüftung variieren die
Werte von 0,3 (Fenster gekippt) bis 15 (Fenster ganz geöffnet,
Stoßlüftung). Das heißt, dass durch etwa fünf Minuten Stoßlüften
die gesamte Innenraumluft ausgetauscht werden kann, also ein
einfacher Luftwechsel erreicht wird. Die Menge an Wasserdampf, die
infolge Lüftung z.B. über ein geöffnetes Fenster ausgetauscht wird,
ist deutlich größer als die durch Diffusion transportierte
Menge.
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