_Heizung

Mit ihren zahllosen Inseln und den über tausend Fjorden ist die norwegische Landschaft nicht nur äußerst beeindruckend, sie bietet auch jede Menge Platz für Wochenend- und Ferienhäuser. Eines befindet sich in Årsund am gleichnamigen Fjord an der zerklüfteten Westküste zwischen den Städten Molde und Trondheim. Es ersetzt eine alte Hütte und wurde von Rever & Drage aus Oslo geplant. Die Architekten standen bei dieser Aufgabe vor der Herausforderung, dass ein vorhandener Anbau in das neue Haupthaus integriert werden sollte. Dies gelang Tom Auger, Martin Beverfjord und Eirik Lilledrange durch Verwendung derselben Materialien. Sie wählten Holzschindeln als Fassadenverkleidung und eine Schieferdeckung fürs Dach. Die räumliche Verbindung zwischen dem niedrigen Bestandsbau mit seinem herabgezogenen, abgeknickten Pultdach und dem neuen Ferienhaus stellten sie durch einen Flur her, der nun den Eingangsbereich bildet.

Der Neubau mit 135 Quadratmetern Fläche ist in der regional üblichen Holzbauweise errichtet. Die Konstruktion steht auf einem Betonfundament auf dem felsigen Untergrund. An die Grundform, die mit ihrem rechteckigen Grundriss, der Eingeschossigkeit und dem Satteldach einer traditionellen norwegischen Hütte gleicht, docken an den beiden Schmalseiten drei kantige Flachdachmodule an. Wie der Hauptbaukörper sind auch diese Quader mit Holz verkleidet, jedoch wurden anstelle von Schindeln horizontale Bretter gewählt. Die zwei nach Osten ausgerichteten, teils von Stützen getragenen Module sind die Schlafstätten des Hauses, das an der Westseite beherbergt einen kleinen Arbeitsraum. Jeder Quader liegt sich auf einer unterschiedlichen Höhe: das große Schlafzimmer ist ebenerdig, in die kleinere Schlafkammer geht es ein paar Stufen hinauf und das Arbeitszimmer ist als Mezzaningeschoss über dem Wohnraum angeordnet. Große Fenster erlauben aus allen Räumen Ausblicke auf die spektakuläre Küstenlandschaft, das Meer und gegenüberliegende bergige Inseln.

Heizung
Herzstück des Hauses ist der große, offene Wohnraum mit Küche, Essplatz und über Eck geführte Panoramafenster im Nordwesten. Zentral im Raum platziert ist ein massiver Kaminofen aus Sichtbeton, dessen Sichtscheibe den Blick auf das lodernde Feuer gewährt. Der graue, roh anmutende Beton bildet einen reizvollen Kontrast zu dem Holz des Bodens und der Decke. Platz zum Lagern des Brennholzes ist in einer seitlichen, hochrechteckigen Aussparung im Kamin. Unauffällig hinter der annähernd zwei Meter hohen Einzelfeuerstätte befindet sich eine Treppe, die in das angedockte Mezzaninmodul führt.

Wie der Kamin bestehen auch die Wände um das Badezimmer herum aus Beton. Sie fungieren als thermische Masse mit einer hohen Wärmekapazität und geben gespeicherte Wärme über einen längeren Zeitraum wieder ab. Nur bei Bedarf werden Elektroheizgeräte zugeschaltet.

Der Kamin ist die Hauptwärmequelle des Hauses und sorgt für sowohl für eine wohnliche Atmosphäre als auch für behagliche Temperaturen an kalten Tagen. Die abgegebene Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden und trocknet die Luft weniger aus als Konvektionswärme.

Bautafel

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