Ferienhaus in Bertikow

Holzbau mit Schiefer-Systemdeckung

Mit seinen bewaldeten Hügeln, zahlreichen Seen und weiten Landschaften übt der Landkreis Uckermark im Nordosten Brandenburgs eine hohe Anziehungskraft als Erholungsraum auf die Berlinerinnen und Berliner aus. Als Vorbild für das Ferienhaus im kleinen Bertikow, in dem etwa 180 Menschen leben, dienten traditionelle Scheunen. Auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen Grundstück stehen zwei schlichte Baukörper mit Satteldach parallel und zueinander verschoben. Sie überschneiden sich teilweise entlang der Traufkante. Wo sie zusammentreffen, entstehen witterungsgeschützte Bereiche vor dem Eingang unter einem flachen Anbau und auf der Terrasse unter dem auskragenden Giebel.

Das Ferienhaus mit Holzhülle und Schieferdach befindet sich am Ortsrand von Bertikow.
Eine große Terrasse und die verglaste Giebelseite geben Ausblicke in die uckermärkische Landschaft frei.
Dachfenster lenken Tageslicht in den Dachraum.

Eine dunkle, vertikale Holzbekleidung und schmale doppelte Fenstertüren prägen das Ferienhaus. Eine der nach außen gewandten Giebelseiten ist weitgehend verglast, die andere mit nur einem ebenfalls schmalen Fenster ausgestattet, dessen Spitze bis in den Giebel vorstößt. Dunkel ist auch die Dachdeckung aus Schiefer. Minimale Dachüberstände und anthrazitfarbene Traufbleche verleihen dem Gebäude ein klar konturiertes, modernes Erscheinungsbild. Die Dächer sind um 45° geneigt, die nach außen weisenden Dachflächen mit je zwei Doppelfenstern versehen.

Natürliche Materialien und Farbgebung

Der Holzbau steht leicht erhöht auf einem Sockel aus Beton. Mit seiner graubraunen Holzfassade und der blaugrauen Schieferdeckung fügt er sich gut in die Garten- und Wiesenlandschaft am Ortsrand von Bertikow. Fußläufig ist ein kleiner Badesee erreichbar. Die Eigentümer – ein Zimmermann und Designer sowie eine Szenenbildnerin – haben das Wohnhaus weitgehend selbst geplant. Auffallend ist die handwerkliche Präzision der überwiegend natürlichen Baustoffe.

Das Ferienhaus verfügt über einen großzügigen Wohn- und Essbereich mit offener Galerie. Es hat 150 Quadratmeter Wohnfläche und zwei Schlafzimmer. Im Zentrum befindet sich die Wohnküche mit Tresen und offenem Kamin. Sie ist an drei Seiten verglast und ermöglicht weite Ausblicke in die Landschaft.

Systemdeckung mit optionaler Einbindung von Photovoltaik

Für Schiefer als Dachdeckungsmaterial entschieden sich die Bauherrn, weil er langlebig ist. Zudem schätzen sie die Optik des Natursteins. Es handelt sich um eine Systemdeckung mit Tragprofilen und wasserführenden Verbindungselementen. Die Deckung ist effizient und kostengünstig, die Verlegung einfach. Der Schiefer ist als Rechteckdeckung verlegt. Die Steine (40 x 40 cm) sind im halben Verband sturmfest mit jeweils zwei Edelstahlhaken fixiert. Weil Regenwasser bei diesem Schiefer-System abgeleitet wird, sind seitliche Überdeckungen nicht nötig.

Ein weiterer Vorteil der Systemdeckung ist die Option, Photovoltaik-Elemente auch zu einem späteren Zeitpunkt bündig zu integrieren. Die Dachkonstruktion besteht aus 20 cm dicken Sparren, Mineralwolledämmung, Weichfaserplatte, Konterlattung und Schalung. -us

Bautafel

Planung: Marius Bell, Berlin
Projektbeteiligte: Dachdecker Gehrke, Prenzlau (Dacharbeiten); Rathscheck Schiefer, Mayen (Dachsystem InterSIN, blaugrau)
Bauherr/in: privat
Baujahr: 2022
Standort:
Bertikow
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer, Mayen

Fachwissen zum Thema

Die Firma Rathscheck hat eine Systemdeckung für Schiefer entwickelt, die eine schnelle Verlegung auch ohne spezielle Kenntnisse des Dachdeckers ermöglicht.

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Deckungsarten

Schiefer-Systemdeckung

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Schieferarten

Spanischer Schiefer

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