Ferienhaus an der kalifornischen Westküste

Wohnbad mit Aussicht

Zwischen den Städten San Simeon im Süden und Carmel im Norden erstreckt sich der rund hundert Kilometer lange Küstenabschnitt Big Sur an der kalifornischen Westküste. Eine schroffe Felsküste mit vereinzelten Sandbuchten, bis zu 1.500 Meter hohe Berge im Hinterland, Wälder und Dünen prägen die Landschaft. Die geringe Siedlungsdichte vermittelt den Eindruck unberührter Natur. Mitten darin, oberhalb einer Klippe steht eines der wenigen Gebäude an diesem Küstenabschnitt – ein lang gestrecktes Ferienhaus, das nach Plänen von Fougeron Architecture aus San Francisco entstand. 75 Meter über dem Pazifischen Ozean kragt seine westliche Schmalseite 12 Meter frei über dem Abgrund.

Auf der Süd- und Ostseite ist das Haus mit Kupferpaneelen verkleidet
Nord- und Westfassade sind großflächig verglast
Der Ausblick auf das Meer und die harmonische Einbettung in die Naturlandschaft standen bei der Gestaltung im Vordergrund

Der Seeblick und die harmonische Einbettung in die Landschaft standen bei der Gestaltung des Hauses im Vordergrund. Die Planer entwickelten einen terrassenartig geschichteten Baukörper mit zweifach geknicktem Grundriss, dessen Dach sich zum Meer nach unten neigt. Als Stahl-Glas-Konstruktion auf einem Betonsockel errichtet, ist er auf der Süd- und Ostfassade mit Kupferpaneelen verkleidet und zum Schutz vor zu viel Sonne überwiegend geschlossen ausgebildet, während die anderen beiden Seiten großflächig verglast sind. Südlich des Gebäuderiegels ragt ein Betonquader mit Gründach ein kleines Stück aus dem Erdreich, dessen zum Pazifik ausgerichtete Fassade aufgrund der steilen Hanglage oberirdisch liegt und ebenfalls komplett verglast ist. Ein großes, rundes Oberlicht im Flachdach sorgt für zusätzliches Tageslicht. Dach und Dachüberstände sind wie die Fassade mit Kupferblechpaneelen bekleidet. Der gesamte Bau ist mit Stahlpfeilern gesichert, die 10 bis 30 Meter tief im felsigen Untergrund verankert sind.

Der Eingang befindet sich auf der oberen Ebene an der östlichen Schmalseite des Gebäudes. Von hier gelangen die Bewohner über eine Betontreppe hinab zum Entree mit Garderobe. Nach fünf weiteren Stufen öffnet sich der helle, großzügige Wohnraum, dahinter liegt weitere zwei Stufen tiefer die offene Küche mit Essplatz. Große Fensterflächen an beiden Längsseiten erlauben weite Ausblicke in die Umgebung. Südlich schließt eine geschützte Terrasse an den Wohnraum an. Eine schmale Terrasse mit Panoramablick übers Meer erweitert den Wohn- und Essbereich an der Nordfassade. Natürliche Materialien wie Kalkstein für die Böden und dunkles Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft an Decken und Wänden sollen eine Verbindung zur umgebenden Natur schaffen.

Küche und Bad
Das Herzstück der geradlinig und reduziert gestalteten Küche bildet eine lange, frei im Raum platzierte Kochinsel mit integrierter Spüle. Die Arbeitsplatte kragt an der Fensterseite aus und dient als Bar; der Herd befindet sich in der gegenüberliegende Schrankzeile. Vom Essbereich führt eine Treppe hinab zur unteren Ebene mit den Schlafräumen. Eingebettet in den Hang befinden sich an der Ostseite zwei Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad und Ankleide. Eine Bibliothek, konzipiert als luftiger und fast vollständig verglaster Zwischenraum, schließt südwestlich an. Der von Tageslicht durchflutete Raum bietet tolle Ausblicke aufs Meer, in die Natur und den Himmel. Der Übergang von dort zum Elternbad ist fließend; eine Schrankwand dient als Raumteiler. Dahinter verbirgt sich eine großzügige, ebenerdig begehbare Dusche sowie eine teilverglaste Badewanne. Boden, Wanne und Dusche sind mit weißen Mosaikfliesen belegt. Vis à vis der Dusche steht ein langer, schlichter Doppelwaschtisch.

Das Bad orientiert sich an der Gestaltung des Wohnbereichs: Die weiß gefliesten Flächen kontrastieren mit dem dunklen Holz, aus dem die Schrankwände und die Wandbekleidung gefertigt sind. Über das Bad wird das Elternschlafzimmer mit Übereckverglasung in der auskragenden westlichen Spitze des Hauses erschlossen.

Eine Anlage zur Wasseraufbereitung sowie der Einsatz wassersparender Armaturen reduziert die Belastung des kommunalen Abwassersystems. Durch die offene Gestaltung der Innenräume kann die Luft gut zirkulieren, sodass auf eine Klimaanlage verzichtet werden konnte. Die elektrisch öffenbaren Dachfenster erlauben eine gute Querlüftung der Räume.

Bautafel

Architekten: Fougeron Architecture, San Francisco
Projektbeteiligte:
Eric Blasen, Sausalito (Landschaftarchitekt); Endres Ware Architects, Berkeley (Ingenieur); Grice Engineering and Geology, Salinas (Ingenieurgeologe)
Bauherr:
privat
Fertigstellung:
2013
Standort:
Big Sur, Kalifornien
Bildnachweis: Joe Fletcher, Oakland

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Bodengleiche Duschen ermöglichen einen durchgehend homogenen Bodenbelag: der Duschbereich geht fließend in den Raum über und das Bad erscheint größer

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Wannen /​ Duschen

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Die Standardwanne sollte mindestens 170 cm (besser 180) lang und 75 cm breit sein.

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Der Duschwasserverbrauch lässt sich mit der Ecosmart-Technologie deutlich reduzieren

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