Fensterband

Form, Konstruktion und Historie

Beim Begriff Fensterband handelt es sich nicht um eine Beschlagsart, sondern um eine meist waagerechte Aneinanderreihung von Fenstern, die nur durch Rahmen, Pfosten oder schmale Blindfenster unterbrochen sind. Die einzelnen Fenster sind dabei in serieller Art optisch gleich, können aber rhythmisch in ihrer Breite sowie im Wechsel von Festverglasungen und Öffnungsflügeln variieren.

Die einzelnen Fenster sind dabei in serieller Art optisch gleich, können aber rhythmisch in ihrer Breite sowie im Wechsel von Festverglasungen und Öffnungsflügeln variieren (im Bild: waagerechte Fensterbänder als gläserne Fassade beim Erweiterungsbau des Auswärtiges Amtes in Berlin, 1999).
Fensterbänder in einer gefalteten Version, Thomas Hillig Architekten, 2020
Fensterbänder erlauben eine innere anpassungsfähige Raumaufteilung und belichten die Innenäume gleichmäßig (im Bild: farbig akzentuierte Fensterbänder bei einem Typenschulbau).

Fensterbänder erlauben eine innere anpassungsfähige Raumaufteilung. Insbesondere bei Büro- und Verwaltungsbauten werden sie deshalb oft verwendet, denn durch das relativ enge Intervall der Pfosten, an denen Trennwände angeschlossen werden können, sind von Rasterstrukturen bis zu freien Grundrissen verschiedenste Raumtrennungen flexibel möglich. Außerdem belichten Fensterbänder bei Schulbauten die Klassenräume gleichmäßig, und die langen Fensterbänke sind gute Ablageflächen.

Fensterbänder stammen konzeptionell aus der Klassischen Moderne und dienen zur Verdeutlichung der Idee einer nichttragenden Fassadenhaut, der sogenannten freien Fassade, in der überlange horizontale Stürze nicht erforderlich zu sein scheinen. Gleichzeitig sollen sie als Alternative zu Lochfenstern einen uneingeschränkten Blick aus dem Innen- in den Außenraum ermöglichen, wie beispielsweise die Fensterbänder in Eileen Grays Villa E 1027 mit der Horizontlinie des Mittelmeeres visuell korrespondieren. Die berühmtesten Fensterbänder der Architekturgeschichte befinden sich in der 1929 bis 1931 von Le Corbusier erbauten Villa Savoye in Poissy bei Paris (mehr dazu s. Surftipps).

In der zeitgenössischen Architektur werden Fensterbänder nicht nur aus liegenden Fenstern gebildet, sondern auch aus waagerechten Streifen stehender Fenster und Fenstertüren. Typologisch verschwimmt die Grenze zwischen Fensterbändern und Glasfassaden, auch hinsichtlich waagerechter Bändern aus Lüftungsflügeln, Nachströmöffnungen oder Lamellensystemen.

Fachwissen zum Thema

Fensterwände bestehen aus mehreren Fenster- und/oder Türelementen, im Bild das Glasfaltwand-System Highline von Solarlux.

Fensterwände bestehen aus mehreren Fenster- und/oder Türelementen, im Bild das Glasfaltwand-System Highline von Solarlux.

Fensterarten

Fensterwände

Festverglaste Fenster haben die gleichen bauphysikalischen Eigenschaften wie Fenster mit Öffnungsflügeln. Im Bild: festverglaste bodentiefe Fenster mit grau verputzten Belüftungsklappen, die als anleiterbare Rettungsöffnungen dienen (Block + Void House, Bundschuh Architekten, 2016).

Festverglaste Fenster haben die gleichen bauphysikalischen Eigenschaften wie Fenster mit Öffnungsflügeln. Im Bild: festverglaste bodentiefe Fenster mit grau verputzten Belüftungsklappen, die als anleiterbare Rettungsöffnungen dienen (Block + Void House, Bundschuh Architekten, 2016).

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