Fenster als architektonisches Element

Begriffsbestimmung

Ein Fenster besteht aus mehreren Elementen, die sich zu einer Einheit fügen. Diese Elemente sind normalerweise ein in einer Laibung befestigter Blendrahmen mit einem beweglicher Flügelrahmen und einer Glasfüllung sowie größenabhängig mit Pfosten, Riegeln und Sprossen. Beschläge dienen der Verbindung dieser Elemente und deren Bedienung, z. B. beim Öffnen, Arretieren und Schließen.

Die Vielfalt an Fenstern ist sehr groß (im Bild: repräsentatives Fensterportal, Rathaus Pankow, 1901-1903, Wilhelm Johow).
Jugendstilhaus mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fenster
Ovales Fenster mit Schmuckgitter als Sicherung, ehemaliges jüdisches Waisenhaus, Berlin-Pankow

Fenster werden üblicherweise in fünf Kategorien eingeteilt, und zwar:

  • Fenster, die sich oberhalb einer Brüstung befinden
  • Fensterbänder, die in enger waagerechter oder senkrechter Reihung additiv angeordnet sind und nahezu wie ein einziges Element wirken
  • Fenstertüren, d.h. Mischformen aus Fenster und Tür, deren Unterkante auf dem Bodenniveau des Innenraums liegt
  • Fensterelemente als Teil großflächiger Verglasungen und Fassadensysteme
  • Sonderformen wie z. B. Oberlichter, Lichtschlitze, Lichtkuppeln
Die Vielfalt an Fenstern spiegelt sich auch sprachlich in zahlreichen Bezeichnungen wider, beispielsweise Rosettenfenster, Radfenster, Okulus, Auge, Ochsenauge, Bullauge, Luke, Scharte, Opaion, Himmelsauge, Fenestella, venezianisches Fenster, Giebelfenster, Trapezfenster, Bay Window, Bow Window, Tripelfenster, Trifore, Mansardenfenster, Maßwerkfenster, Nonnenkopf, Fischblase, Fenstergaden, Lichtgaden, Blend- und Blindfenster.  

Technische Regelwerke und Produktnormen definieren die jeweils erforderlichen Eigenschaften bzw. Qualitätsstandards. Fenster werden sowohl als Einzelanfertigungen in Handwerksbetrieben als auch industriell in Serienproduktion hergestellt.

Als aufeinander abgestimmte und vorgefertigte Bauteile werden Fenster meist als Set auf die Baustelle transportiert und montiert. Als bewegliches bzw. trennbares Element einer Außenwandkonstruktion können Fenster während des Lebenszyklus eines Gebäudes kontinuierlich gewartet, repariert, ergänzt aber auch ausgewechselt oder gar durch komplett andere Elemente ersetzt werden, z. B. bei Sanierungen, Nutzungswechseln oder gestiegenen Anforderungen an Energieeffizienz.

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