Felswand aus Beton

Kunst am Bau bei Dreifachturnhalle in Wettingen

In den Räumen des ehemaligen Klosters Wettingen ist seit den 1980er-Jahren eine Kantonsschule untergebracht. Da die Sicht auf die denkmalgeschützten historischen Gebäude ungestört bleiben soll, musste die nötige Erweiterung der Sportanlage wie bereits der Bestand unterirdisch ausgeführt werden.

Die Erweiterung der Sportanlage wurde von :mlzd geplant, die Promenade steht im Zentrum des Entwurfs.
Blick aus der neuen Dreifachturnhalle auf die Promenade mit der Felswand aus Beton
 „Beautiful Entrance #7“ besteht aus kantigen Betonfertigteilen, die sich an der weitgehend geschlossenen Seite der Promenade aneinanderreihen.

Im Zentrum des Entwurfs für den Neubau durch das Büro :mlzd steht eine Promenade, die die unterirdischen Bauten linear durchläuft. Sie schafft eine öffentliche Durchwegung, verbindet Bestand und Erweiterung und erschließt alle Bereiche der Sportanlage. Bei der Erweiterung ist sie als eine Art Schlucht ausgeführt, die auch eine natürliche Belichtung der Dreifachturnhalle ermöglicht. Zudem inszeniert die offene Wegführung – von Nordosten kommend – den Blick auf die Klosteranlage.

Die Gestaltung des schluchtartigen Erschließungsweges übernahm das Duo Lang/Baumann im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Projekts. Ihr Werk „Beautiful Entrance #7“ besteht aus kantigen Betonfertigteilen, die sich an der weitgehend geschlossenen Seite der Promenade aneinanderreihen.

Insgesamt wurden 50 vertikale streifenförmige Elemente verbaut, die zusammen ein prägnantes Relief bilden, das an eine Felswand erinnert. Das Künstlerduo legte zehn unterschiedliche Breiten und Relieftypen fest, die jeweils mit einem Winkelelement kombiniert wurden. Da die Wand, an der die Fertigteile befestigt sind, leicht schräg verläuft, gibt es keine exakt gleichen Streifen; die Höhen variieren. Zudem mussten Öffnungen integriert werden.

Für die Herstellung der Fertigteile wurde die höchste Schweizer Sichtbetonklasse SBK 3 angesetzt, die Art der Schalung entspricht dem Schweizer Typ 4 (Sichtbetonfläche mit Tafelstruktur). Als besondere Anforderungen waren durch das Künstlerduo für das Relief scharfe Kanten sowie fugenfreie Flächen vorgegeben.

Durch die Betonelemente wird die Promenade rhythmisch gegliedert. Den zum Himmel hin offenen Raum beleben Licht- und Schattenspiele, die auch vom Inneren der Hallen aus wahrgenommen werden. Trotz der unterirdischen Lage wird dadurch den Besuchern das Gefühl für die Tages- und Jahreszeiten nicht vorenthalten.

Kunst am Bau: Lang/Baumann, Burgdorf; Entwurf Erweiterungsbau: :mlzd, Biel

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Ausgeprägte unerwünschte horizontale Flächengliederung aufgrund von undichten Fugen zwischen Schalungsplatten, mit teilweise Abplatzungen des Betons sowie freigelegtes Korngefüge

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Die Wahl der Schalung hat entscheidenden Einfluss auf die Erscheinung der Sichtbetonflächen (Abbildung: St. Canisius-Kirche in Berlin; Architektur: Büttner, Neumann, Braun).

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