Fassadenroboter für die Sanierung
Ergebnis eines Forschungsprojektes an der Universität Kassel
„Whiep, zip zip?“ Nein, mit R2-D2 oder C-3PO hat dieser Roboter kaum etwas gemein. Er ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Forschern der Plattform Bau Kunst Erfinden an der Universität Kassel; der Plotbot/Crawler soll nicht das Universum retten, sondern Gebäudefassaden sanieren oder neu beschichten.
Der Fassadenroboter ist ein webbasierter, sensorgesteuerter Bewegungsautomat, mit dem Oberflächen von beliebiger Geometrie angesteuert werden können. Dies ist möglich aufgrund einer zweigeteilten Konstruktion: Die mobile ringförmige Basis wird von mehreren computergesteuerten Seilspulen gehalten und kann so in der Ebene bewegt werden – ein Prinzip, das von Seil gezogenen Stadionkameras bekannt ist und hier in die Vertikale übertragen wurde. Zur Überwindung von Vor- und Rücksprüngen hat der Roboter, ähnlich wie eine Drohne, zusätzlich vier Propeller. Innerhalb des Rings befindet sich das Arbeitswerkzeug.
Der multifunktionale Roboter ist vielseitig einsetzbar. Er ist in der Lage, Feuchtigkeit, Risse und andere Defekte an Fassaden zu entdecken, kann aber auch Photovoltaikelemente anbringen und austauschen. Entwickelt wurde er, um den Solarstrom produzierenden Spezialbeton „DysCrete“ auf Fassaden aufzutragen und zu erneuern, auch dieser ist eine Erfindung des Kasseler Forscherteams.
Denkbar ist der Einsatz der Robotertechnik u.a. für den präzisen
Aufdruck von Sensor- oder Leitsystemen,
Effektpigmentbeschichtungen, Gebäudegrafiken,
reflektierende Oberflächen oder Versiegelungen auf schwer
zugänglichen Fassaden ohne Gerüst. Inzwischen existiert in Kassel
ein Prototyp der dritten Generation.
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