Farbenfrohe Baffeln im New Era Coffee and Bar

Tagsüber Kaffeehaus, Bar bei Nacht

Im Jahr 1960 ließ der französische Künstler Yves Klein, der vor allem für seine intensiven monochromen Gemälde bekannt ist, ein tiefes Ultramarinblau unter dem Namen International Klein Blue (IKB) patentieren. Ob in der Mode, im Produktdesign oder in der Innenarchitektur – das Klein'sche Blau hat Hochkonjunktur. Das Studio für Gestaltung Ippolito Fleitz Group kombiniert in einem Café im Münchener Bezirk Schwabing das leuchtende Blau in Form von gepolsterten Stühlen mit zartrosa Fliesen, cognacfarbenem Leder und goldenen Details.

Eine Blumenétagère teilt den Gastraum in zwei Bereiche und setzt einen gestalterischen Akzent.
An runden Bistrotischen kann auf ultramarinblauen, gepolsterten Stühlen Platz genommen werden.
Das kräftige Blau der Stühle wird als Wandfarbe im hinteren Bereich des Lokals aufgegriffen.

Das Lokal New Era Coffee and Bar befindet sich im Erdgeschoss eines Häuserblocks an der Münchner Freiheit, einem Platz zwischen der Leopoldstraße und dem Englischen Garten. Bodentiefe Fenster gewähren vom Platz aus Einblicke ins Innere des Lokals, das tagsüber als Café und abends als Bar genutzt wird. Eine Konstruktion aus goldfarbenem Stahlrohr mit Halterungen für Zimmerpflanzen teilt den Gastraum in zwei Bereiche. Auf der einen Seite befinden sich entlang der Wand fünf Tische für zwei bis vier Personen und drei freistehende, runde Bistrotische für jeweils zwei Personen. Auf der anderen Seite bietet ein länglicher Stehtisch mit Barhockern bis zu acht Gästen Platz, von einer kleinen, erhöhten Sitznische kann man das ganze Café überblicken. Im hinteren Bereich befindet sich eine rosafarben geflieste Theke. Goldene Akzente an den Regalen für Gläser und Barequipment greifen die Farbigkeit der Blumenétagère auf.

Dreifarbige Baffeln

Ein Hingucker ist auch die mehrfarbige Baffeldecke, die in dem Lokal für eine angenehme Raumakustik sorgt und ihm eine besondere Ästhetik verleiht. Die Deckengestaltung trägt außerdem zu einer Zonierung des Gastraumes bei: Im mittleren Bereich sind längliche weiße Baffeln angebracht, die parallel zum Bartresen verlaufen, während im Randbereich kurze, mehrfarbige Baffeln diagonal zueinander ein interessantes Muster ergeben

Hinter den weißen Baffeln befindet sich eine Lichtdecke, die den Raum gleichmäßig und blendfrei belichtet. Zwischen die farbigen Baffeln sind einzelne Spots montiert, die als Akzentbeleuchtung zum Einsatz kommen. Im Randbereich wechseln sich Reihen hellgrauer und petrolfarbener Baffeln, deren Kante pastellgelbt abgesetzt ist, ab. Die Anordnung und die Farbigkeit der Akustikelemente erzeugen den Eindruck als blicke man auf gewebtes Textil.

Innenarchitektur: Ippolito Fleitz Group, Stuttgart

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Baffeldecke (rechts) kombiniert mit waagerecht abgehängter Decke

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Decken

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Beispiel eines Wabensystems zur Verbesserung der Raumakustik

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Decken

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