Entscheidung: Tile of Spain Awards 2021

Fliesenwettbewerb für Architektur und Innenraumgestaltung

Alljährlich verleiht der spanische Verband der Fliesenhersteller Ascer die Tile of Spain Awards of Architecture and Interior Design. Ausgezeichnet werden Bauwerke und Innenausbauten aus aller Welt, für deren Gestaltung spanische Keramikfliesen prägend sind. Neben Architektur und Innenarchitektur werden in einer dritten Kategorie studentische Abschlussarbeiten gekürt. Ende November 2021 kam die Jury in Castellón zusammen, um die Siegerinnen und Sieger der 20. Ausgabe des mit insgesamt 39.000 Euro dotierten Wettbewerbs auszuwählen. Zusätzlich zu einem ersten Preis in jeder Rubrik sprach sie lobende Erwähnungen an weitere Projekte aus.

Die Jury lobte die Verwendung von großformatigen Fliesen als wesentliches Merkmal der Gebäudehülle.
Lobende Erwähnung in der Kategorie Architektur: Fakultät für Psychologie und Logopädie der Universität Málaga von Llps arquitectos
Gewinner Kategorie Innenarchitektur: Living in a Coderch in Barcelona von Estudio vilablanch

Architektur

Den ersten Preis in der Kategorie Architektur erhielt das das Büro MRM arquitectos Mesura für den Neuen Hauptsitz der Stiftung für das Baugewerbe in Valencia. Die Jury lobte den Einsatz großformatiger Fliesen als wesentliches Merkmal der Gebäudehülle. Sie hob insbesondere die Verwendung eines Standardprodukts hervor, das im industriellen Stil eingesetzt wurde, um eine Gebäudehülle zu schaffen, die auf klaren Linien, Struktur und minimalem Ressourceneinsatz basiert.

Eine lobende Erwähnung ging an das Büro Llps arquitectos für die Fakultät für Psychologie und Logopädie der Universität Málaga. Die glänzende, durchgehende keramische Haut, die für das gesamte Gebäude entwickelt wurde, wobei runde glasierte Fliesen und weitere kleinere in den Zwischenräumen verwendet wurden, überzeugten die Jury.

Innenarchitektur

Gewinner in der Sparte Innenausbauten ist das Projekt Living in a Coderch in Barcelona von Estudio vilablanch. Die Jurorinnen und Juroren zeigten sich begeistert von der rigorosen Innenarchitektur des Projekts, die dem Geist der Architektur von José Antonio Coderch entspricht, sowie von dem Konzept der Dauerhaftigkeit als gemeinsamem Nenner und der geschickten Auswahl der Materialien und der Sorgfalt der Ausführung.

Eine lobende Erwähnung erhielt das Büro BURR für seine Wohnungsgestaltung JM55 in Madrid. Das Konzept, auf so kleinem Raum lebendige Innenräume zu schaffen mit der konsequenten Verwendung eines einzigen zentralen Kachelelements, um das sich alle anderen Räume drehen, nahm die Jury für die Arbeit ein. Eine weitere lobende Erwähnung gab es für Julia Tarnawski and Albert Guerra und ihr Projekt Cal Garrofa in Barcelona. In diesem Fall wurde besonders die radikale konzeptionelle Philosophie hervorgehoben, mit der ein traditionell anmutendes Haus wiederbelebt wurde, sowie die starke Verwendung von Farben und Keramikfliesen, um einen Raum mit starken poetischen Konnotationen zu schaffen.

Studienabschlussarbeiten

Gonzalo López Elorriaga von der Madrid School of Architecture konnte mit seinem Entwurf Castilla La MaRcha. Ein Urlaubsort für das motivierte Spanien in Peralvillo die Jurymitglieder überzeugen. Gewürdigt wurde insbesondere die Anziehungskraft dieses provokativen Projekts bei dem Keramikfliesen die Hauptrolle auf einer Reise vom entvölkerten Spanien zu einem genussvollen Spanien spielen. Es handle sich um die Schaffung eines Freizeit- und Unterhaltungszentrums, das sich von den herkömmlichen Zentren abhebe und eine ländliche Umgebung fördere, um einen verlassenen Ort in der Stadt Peralvillo wiederzubeleben und gleichzeitig seinen Wert durch ein effizientes, unorthodoxes Programm hervorzuheben, das darauf abziele, Gewinne zu erzielen und eine neue Bevölkerung anzuziehen, urteilte die Jury.

Eine lobende Erwähnung erhielt außerdem der Entwurf für ein Bürgerzentrum und eine Notunterkunft in der ehemaligen Fabrik La Asunción in Cerdà von Mariona Dalmau Benavent, Alumni an der La Salle School of Architecture. Die ökologische Effizienz und die bewundernswerte Stadtplanung des Projekts führten zu der positiven Bewertung durch die Jury. Das bestehende Gebäude ist von einer Reihe kastenförmiger Volumina umgeben, die so verteilt sind, dass das ursprüngliche städtische Raster von Cerdà beibehalten wird und ein neues Modell mit einem durchlässigen Grundriss und Fassaden mit einer durchlässigen visuellen Gestaltung entstehen.

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Skizze des Beispielraums: 20x20 cm große Fliesen lassen den Raum gerastert und zerkliedert erscheinen

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