Energiesparhaus in Lübeck

Porenbeton und viel Glas

Zu Beginn der Planung sollten neben einer selbst genutzten Wohnfläche des Bauherrn eine Einliegerwohnung und eine Gästewohnung mit separaten Eingängen entstehen. Ein großer Hauptwohnbereich und flächenoptimierte Nebennutzungen waren für eine typische Singlewohnung vorgesehen. Gegen Ende der Bauphase musste das Konzept so angepasst werden, dass es den Anforderungen einer 5-köpfigen Familie entsprach. Das bedeutete die Einbindung der Einliegerwohnung und die Realisierung von zwei zusätzlichen Kinderzimmern. Die Verbindung der beiden Wohnbereiche durch einen Flur lässt die getrennte Erschließungsmöglichkeit von außen als sinnvolle Ergänzung bestehen. So sind unterschiedliche Wohnkonzepte möglich. Der Wechsel von offener Grundrissgestaltung und funktionalen Nutzungszonen mit Einbaumöbeln erweist sich als positives Spannungsfeld: Die Bereiche lassen wechselseitige Blickbeziehungen zu, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Wohnzimmer mit großzügiger Fensterfront
Küche und angrenzender Wohnbereich
Wohnbereich

Das Haus nutzt in seiner Geometrie und Proportion mit einer Breite von 27 m und einer Tiefe von 6,50 m das Baufenster in der Tiefe vollständig aus. Die Orientierung der Längsachse in Ost-West-Richtung führt zu einer nach Süden orientierten Freifläche und direkter Belichtung der Wohnräume. Die geringe Tiefe des Hauses führt zu einer gut nutzbaren Gartenfläche. Die Räume werden durch Verglasungen mit 6,30 m Höhe optimal belichtet. Der Luftraum verbindet den Hauptwohnbereich des Erdgeschosses optisch mit dem Bad und dem als Kinderzimmer genutzten Galerieraum.

Die hohe Transparenz wird im Bedarfsfall durch vorgeschaltete Sonnenschutzlamellen im Obergeschoss regelbar. Hier befindet sich neben dem Bad und den Kinderzimmern noch ein zuschaltbarer Schlafbereich. Der um drei Meter auskragende Kubus im Obergeschoss schiebt sich als schützende Hand über den Eingangsbereich im Erdgeschoss und bildet eine 16 m² große, überdachte Freifläche. Ein integrierter Carport begrenzt den Baukörper westlich und bildet die Basis für die 30 m² große Dachterrasse.

Mauerwerk
Die Entscheidung, Porenbeton zu verwenden, fiel in der Anfangsphase der Planung aus architektonischen und funktionalen Gründen. Der Baustoff lässt sich einfach verarbeiten und monolithisch einsetzen. Die guten Erfahrungen aus anderen Projekten sind bei der Entscheidung für eine homogene Materialstruktur maßgeblich gewesen.

Die Verwendung von Porenbeton sorgt für weitreichende bauphysikalische Leistungsfähigkeit, was besonders bei diesem Projekt mit erhöhten Anforderungen an den Wärmeschutz auffiel. Das Verhältnis der Außenwandfläche aus Porenbeton zur Glasfassade ist etwa 3:2 und ließ sich im Zusammenwirken mit einer hochgedämmten Dachkonstruktion realisieren.

Die im Bereich der Nordfassade 45 cm starke Wand hat insbesondere in statischer Hinsicht Vorteile, wie z.B. die unkritische Einbindung aussteifender Betonbauteile. Die unterschiedlichen Festigkeitsklassen des Materials wurden optimiert eingesetzt. Darüber hinaus konnte die Stahlbeton-Treppenwand mit eingespannten Betonstufen sowie Regelbauteile, Beleuchtung und Installationskanäle in die Porenbetonebene integriert werden, ohne in bauphysikalisch problematische Bereiche abzudriften.

Bautafel

Architekten: Uwe Ellinghaus, Lübeck
Projektbeteiligte: Holst und Partner, Lübeck (Tragwerksplanung, Bauphysik); Architekturbüro Ellinghaus, Lübeck (Lichtplanung, Interior-Design); Ytong, Duisburg (Porenbeton)
Bauherr: A. Stolzenwald, Lübeck
Fertigstellung: 2004
Standort: Dorothea-Erxleben Straße, Lübeck
Bildnachweis: Bundesverband Porenbeton, Hannover

Fachwissen zum Thema

Wärmedurchgang im Brandfall nach ca. sechs Stunden: im Vergleich Wände aus Porenbeton und Beton

Wärmedurchgang im Brandfall nach ca. sechs Stunden: im Vergleich Wände aus Porenbeton und Beton

Bauphysik

Brandschutz mit Porenbeton

Niedrigenergiehaus mit Porenbetonsteinen: Stadthäuser in Hamburg von MS Architekten Martens Sternkopf, Rosengarten

Niedrigenergiehaus mit Porenbetonsteinen: Stadthäuser in Hamburg von MS Architekten Martens Sternkopf, Rosengarten

Energiesparendes Bauen

Niedrigenergiebauweise mit Porenbeton

Verlegen von Porenbeton-Dachplatten

Verlegen von Porenbeton-Dachplatten

Dach

Porenbetondach: Aufbau und Eigenschaften

Porenbeton-Planstein

Porenbeton-Planstein

Mauersteine

Porenbetonsteine

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de