Energie aus der Gebäudehülle
Vorgehängte hinterlüftete Photovoltaikfassade
Noch immer werden Photovoltaikmodule und solarthermische Kollektoren überwiegend auf Dachflächen aufgeständert, statt sie in die Gebäudehülle einzubinden. Dabei bietet diese Variante einige Vorteile und beeinträchtigt auch nicht das gestalterische Gesamtbild eines Bauwerks. So stellen sie selbst bei starkem Wind keine zusätzliche Angriffsfläche dar, verbessern die Wärmedämmung, dienen als Witterungsschutz und ersetzen außerdem das Bedachungs- oder das Fassadenmaterial, sodass die Kosten hierfür entfallen. Der Thüringer Hersteller Lithodekor bietet mit Litho Photovoltaic ein vorgehängtes, hinterlüftetes Fassadensystem mit integrierten PV-Modulen (BIPV) an, das auch hohen architektonischen Ansprüchen genügt.
Die Photovoltaikelemente sind mit Punkthaltern an einer
zweiteiligen Aluminiumunterkonstruktion mit Mineralwolldämmung
befestigt. Sie lassen sich individuell bedrucken und sind je nach
statischer Berechnung in frei skalierbaren Formaten verfügbar. Zur
Auswahl stehen verschiedene Arten von Solarzellen:
CIGS-Dünnschichtmodule (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid) sowie
mono- oder polykristalline Siliziumzellen. Das Sortiment umfasst
standardmäßig eine Nadelstreifenoptik oder sichtbare Leiterbahnen
auf Schwarz. Statt PV-Modulen sind auch farbig beschichtete
Frontgläser möglich. Zudem können die Module mit anderen
– etwa bedruckten oder hinterleuchteten – Gläsern kombiniert
werden. Mit 25 bzw. 30 kg/m² weisen die Elemente ein geringes
Flächengewicht auf.
Ein Anwendungsbeispiel für die Fassadensystem ist das
Polizeirevier Süd-West im nordhessischen Baunatal. Amb. Architektur
aus Kassel versah es mit einer dunkelblau-schwarz schimmernden
Photovoltaik-Dünnschicht-Fassade, die rund 16.000 Kilowattstunden
Elektroenergie im Jahr erzeugt. Dass sich das System auch für
Sanierungen eignet, zeigt ein Beispiel aus Bremen. Hier erreichen
die PV-Module an einem umfassend sanierten Wohnhochhaus aus dem
Jahr 1972 eine Leistung von etwa 35.000 Kilowattstunden im gleichen
Zeitraum. Sie bedecken eine Fassadenfläche von rund 570
Quadratmetern.
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