Elektroakustische Notfallwarnsysteme (ENS)
Bis zum Ende der 1990er-Jahre gab es für elektroakustische Anlagen, die für die Alarmierung genutzt wurden, keine normativen Festlegungen. Die Anlagen wurden teilweise mit und teilweise ohne Sicherheitsstromversorgung ausgeführt. Reserveverstärker waren fakultativ, eine wirksame Eigenüberwachung eher die Ausnahme. Entsprechend unzuverlässig waren die Anlagen im Ernstfall.
Mit der DIN EN 50849 VDE 0828 Elektroakustische Notfallwarnsysteme von 1999 wurden die technischen Anforderungen an diese wichtigen sicherheitstechnischen Anlagen erstmals normativ festgeschrieben. Die genannte Norm richtet sich sowohl an Hersteller als auch an Errichter von elektroakustischen Notfallwarnsystemen. Sie legt neben elektrotechnischen Mindestanforderungen auch akustische Parameter fest, die die Anlagen erreichen müssen.
Seit der Einführung 2007 der deutschen Norm VDE 0833-4
Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall -
Teil 4: Festlegungen für Anlagen zur Sprachalarmierung im
Brandfall werden Elektroakustische Notfallwarnsysteme nur noch
für Anlagen verwendet, die nicht automatisch von der BMA
angesteuert werden.
Der Aufbau eines ENS ist im Bild schematisch dargestellt. Als
Audiosignalquellen können neben Mikrofonen und digitalen
Sprachspeichern für Alarmtexte auch Radios, CD-Player und andere
Unterhaltungsmedien angeschlossen werden. Die Signale werden
verstärkt und situationsabhängig auf die Lautsprecherlinien
geschaltet. Die ENS-Zentrale muss sich und die Lautsprecherlinien
überwachen und über eine integrierte Sicherheitsstromversorgung für
eine Überbrückungszeit von 24 Stunden verfügen.
Der Schallpegel für Gefahrensignale muss 10 dB(A) über dem
Umgebungsschallpegel liegen.
Bei der Übertragung von Sprache muss eine ausreichende
Sprachverständlichkeit (STI) von 0,5 oder besser erreicht
werden.
STI (Speech Transmission Index) und
beschreibt, wie viele Silben des übertragenen Textes von den
Empfängern richtig verstanden wurden. Der STI kann mit sehr hohem
Aufwand experimentell mit Testpersonen oder wesentlich einfacher
mit messtechnischen Verfahren ermittelt werden.
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