Elektrische Freiflächenheizungen beugen Unfällen vor

Sicherheit bei Eis und Schnee

Glättegefahr besteht im Winter in allen Regionen Deutschlands – auch dort, wo es weniger schneit. Denn überfrierende Nässe stellt vom Herbst bis zum Frühjahr eine hohe Unfallgefahr dar, vor allem auf Brücken, Parkdeckrampen, Tiefgaragenzufahrten, Laderampen, Treppen oder einfach auf Gehwegen. Der Gesetzgeber schreibt in vielen Fällen vor, diese Gefahrenquellen zu beseitigen, was in der Regel aufwendige Räumungsarbeiten oder den Einsatz von umweltbelastendem Streusalz bedeutet. Eine sinnvolle Alternative können an vielen Stellen elektrische Freiflächenheizungen sein.

Der Einbau elektrischer Freiflächenheizungen ist in Beton, Zement, Sandbett, Estrich oder Gussasphalt möglich.
Titelseite der BVF Broschüre „Elektrische Freiflächenheizsyteme – Sicher durch den Winter“ (Download in den Suftipps)
Titelseite der BVF Broschüre „Elektrische Dachflächenheizung - Sicher durch den Winter“ (Download in den Suftipps)

Um an der Belagsoberfläche einen schnellen und gleichmäßigen Abtauvorgang zu erzielen, haben Planer und Planerinnen die Wahl zwischen Heizleitungen, Heizmatten oder selbstregelnden Heizbändern. Die Heizsysteme sind meist hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt und müssen deshalb in Systeme verwendet werden, die nach IEC 62395-1: Elektrische Widerstands-Begleitheizungen für industrielle und gewerbliche Zwecke - Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfanforderungen hergestellt sind und den Anforderungen für isolierte Heizleitungen mit der geltenden Norm VDE DIN 0253: Isolierte Heizleitungen entsprechen. Als Richtwert für die Heizleistung können 200 bis 400 W/m² bei Freiflächen und 300 bis 500 W/m² bei Stufen angenommen werden.

Verlegung und Betrieb

Der Einbau elektrischer Freiflächenheizungen ist in Beton, Zement, Sandbett, Estrich oder Gussasphalt möglich. Neben Fahrbahnen, Einfahrten, Bürgersteigen oder Parkflächen, können so auch Treppen und Ablaufrinnen mit der Technik schnee- und eisfrei gehalten werden. Wichtig ist die oberflächennahe Verlegung der Heizmatten. Der wirtschaftliche und effiziente Betrieb kann durch eine vollautomatische feuchte- und temperaturabhängige Steuerung erfolgen. Das funktioniert mittels digitaler Eis- und Schneemelder, die mit einem oder zwei Feuchte- und Temperaturfühlern kombiniert sind: Fällt die Temperatur am Sensor unter die eingestellte, „frostkritische“ Temperaturschwelle, wird die Feuchtemessung aktiviert. Wird dabei Feuchte erkannt, schaltet das Heizsystem ein, andernfalls wird die Feuchtemessung periodisch wiederholt. Frühestens nach Ablauf der eingestellten Mindestheizzeit wird das Heizsystem wieder abgeschaltet, sofern keine Feuchte mehr auf dem Sensor vorhanden ist.

Sicherheit auf dem Dach

Durch die Beheizung von Dachflächen, Teilbereichen wie Dachkehlen und Traufen kann außerdem die statische Belastung durch das Abtauen von Schneemassen deutlich reduziert werden. Auch Personenschäden durch herabfallende Dachlawinen können vermieden werden, ebenso Bauschäden durch nicht ablaufendes Schmelzwasser. Um das Funktionieren der Dachrinne aufrechtzuerhalten, können zusätzlich Heizbänder eingebaut werden. Um auch hier möglichst wenig Energie zu verbrauchen, können die Heizflächen ebenfalls durch energieeffiziente, intelligente Regel- und Überwachungssysteme gesteuert werden.

Kostenlose Planungshilfen

Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF ) unterstützt bei der Planung von elektrischen Freiflächenheizungen. Die beiden vom BVF herausgegebenen Broschüren Elektrische Freiflächenheizsysteme - Sicher durch den Winter und Elektrische Dachflächenheizung - Sicher durch den Winter bieten einen ersten Überblick über die Systeme und geben Hilfestellung bei deren Konzeption. Sie können kostenfrei auf der Webseite des Verbands heruntergeladen werden (sieht Surftipps unten).

Quelle: BVF Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen, Dortmund

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