Elastomerdachbahnen aus EPDM

Elastomerbahnen bilden eine eigene Gruppe der Dachdichtungen. Sie sind in der Werkstoffnorm DIN 7864 Elastomer-Bahnen für Abdichtungen; Anforderungen, Prüfung beschrieben. Aufgrund des Basis-Materials Kautschuk werden sie oftmals Kauschtukbahnen genannt. Sie wurden bereits in den 1960er Jahren hergestellt und waren bzw. sind seitdem aus sehr unterschiedlichen Materialien als Dachbahnen im Einsatz: Isobutylen-Isopren-Kautschuk (IIR), Ethylen-Propylen-Dien-Monomere (EPDM), Nitrilkautschuk (NBR), Chlorsulfonyl-Polyäthylen-Kautschuk (CSM) und thermoplastische Elastomere (TPE).

Kautschukdachbahn auf einer Garage in Enzersfeld
EPDM-Dachbahn auf einer Werkshalle in der Schweiz

Heute haben sich Kautschukdachbahnen aus EPDM durchgesetzt, die in Europa seit etwa 1980 bekannt sind. EPDM-Dichtungsbahnen sind in vier Grundtypen erhältlich:

  • Einschichtige, kalandrierte Kautschukbahn
    Bei diesem Bahnentyp erfolgt die Nahtverschweißung über das sogenannte Hot-Bonding-Verfahren, das in der Regel auf industrielle Fertigung beschränkt bleibt. Verschiedene Hersteller bieten zwar Nähte mit Kontaktklebern oder Schmelzklebebändern an, diese sind jedoch bei stehendem Wasser nicht geeignet.

  • Kautschukbahn mit Schweißrand
    Die Kautschukbahn wird im Extruder hergestellt, mit einem 3 cm breiten Fügerand ausgestattet und in anschließender Wärmebehandlung vernetzt (vulkanisiert). Der 1987 entwickelte Fügerand wird mit Warmgas (Heißluft) oder Heizkeilautomat bei etwa 430 °C mit der Dachbahn verschweißt.

  • Dreischichtige Kautschukbahn
    Dieser Bahnentyp erlaubt eine Quellschweißung mittels Zitronensäure und hat sich bei sorgfältiger Ausführung bewährt.

  • Kautschukdichtungsbahn mit Schmelzschicht
    Die Nahtverbindung erfolgt über Warmgasschweißen, wobei eine Adhäsivklebung der polymermodifizierten Bitumen-Unterschicht mit der Kautschukoberfläche zustande kommt.
EPDM-Dichtungsbahnen werden mit und ohne Trägereinlage oder auch mit unterseitiger Glas- bzw. Polyester-Vlieskaschierung hergestellt. Ihr Einbau sollte grundsätzlich mit 1% Längenzugabe erfolgen, da sie ein hohes Wärmedehn- und Rückstellvermögen besitzen. Ränder und Anschlüsse sollten grundsätzlich linienfixiert werden.

Nicht beständig sind EPDM-Dichtungsbahnen gegen Mineralöle, aliphatische und aromatische Lösungsmittel sowie Salpetersäure. Im Regelfall erfolgt eine werkseitige Vorfertigung von großflächigen Planen mit Formteilen für Anschlüsse und Dachdurchdringungen.

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An heißen Sonnentagen können Oberflächentemperaturen von über 50°C auf der Dachfläche auftreten.

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