Eisbahn in Bergheim bei Salzburg/A

Lichte Halle aus Holz

Eine 20 mal 40 Meter große Asphaltfläche in der Salzburger Umlandgemeinde Bergheim diente während der warmen Jahreszeit als Miniaturgolfplatz und im Winter als Eislaufplatz. Ohne Sonnen- und Witterungsschutz war jedoch nur eine eingeschränkte Nutzung mit erhöhten Betriebskosten möglich - der Betreiber beauftragte die hier beheimateten Architekten Friedrich Moßhammer und Michael Grobbauer, eine Überdachung zu errichten. Ihr Erstlingswerk in Form einer eleganten, flexiblen Halle wurde sogleich mit dem Architekturpreis des Landes Salzburg 2006 ausgezeichnet.

Freie Gebäudeecken unterstützen den schwebenden Charakter des Dachs.
Durch ein langes Oberlichtband im Dach wird die Halle auch von oben natürlich belichtet.
Stimmungsvoller Lichteinfall

Ein quaderförmiger Grundkörper, der von einer überstehenden Platte überdeckt wird, stellt die einfache Großform dar. Je nach Sonnenstand lassen sich die Schiebepaneele in der Fassade, die textil bespannt sind, öffnen oder schließen - nachts wandelt sich der Baukörper in ein Lichtkubus. Mit dem außen liegenden Tragsystem aus Pendelstützen, dem textilen Sonnenschutz als zweite Haut vor der Glasfassade und der Dachuntersicht aus Holzrosten entsteht ein Raum, geprägt durch unterschiedliche Lichtstimmungen und Ein- bzw. Ausblicke.

Flachdach
Das als flach geneigtes Walmdach ausgebildete Dachtragwerk besteht aus Brettschichtträgern (h = 48 - 108 cm) und aussteifenden, ca. 10 cm dicken Dachplatten aus Kreuzlagenholz. Darauf wurden PVC-P-Kunststoffdachbahnen mechanisch befestigt.

Die tatsächliche Höhe des Dachtragwerks bei einer Querspannweite von 20 Metern tritt hinter der um eineinhalb Meter auskragenden Dachplatte zurück. Auch die von Stützen freigehaltenen Ecken fördern die schwebende Wirkung des Daches. Zur natürlichen Belichtung der Halle von oben wurde in Längsrichtung ein durchgehendes Oberlichtband eingebaut; ein raumseitiger Holzlattenrost lässt die Dachuntersicht jedoch homogen erscheinen. Die sägeraue Behandlung der Deckenelemente aus Fichtenholz erhöht deren Absorptionsfähigkeit – ein Vorteil gegenüber anderen Baustoffen bei einer Nutzung der Halle als Eislaufplatz, zumal das wärmeträge Material Holz wirksam gegen Kondensatbildung eingesetzt werden kann.

Sämtliche Konstruktionsteile und der Hallenraum werden natürlich belüftet, die Deckenplatten und der Dachraum werden durch Halogenleuchten abends erwärmt. Beide Maßnahmen tragen zur Verringerung der Kondensatbildung bei und erleichtern das Trocknen der Konstruktion.

Bautafel

Architekten: mfgarchitekten, Friedrich Moßhammer & Michael Grobbauer, Graz/A
Projektbeteiligte: Jrconsult, Johann Riebenbauer, Graz/A (Tragwerk); Gustav Inanger, Hallwang/A (Schlosserarbeiten); FlachdachTechnologie, Mannheim (Dachbahnenhersteller)
Bauherr: Freibad Bergheim Errichtungs- und Betriebsgesellschaft, Bergheim/Salzburg/A
Fertigstellung: 2005
Standort: Bergheim/Salzburg/A
Bildnachweis: Paul Ott, Graz/A

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