Einfamilienhaus in Wandlitz

Einschaliges Mauerwerk aus Porenbeton ohne zusätzliche Wärmedämmung

Nord-östlich von Berlin erstreckt sich das Wandlitzer Seengebiet innerhalb des Naturparks Barnim. Ein Netz aus Wasserläufen und Seen umgeben von Mischwäldern prägen das brandenburgische Landschaftsbild. Der größte See und namensstiftend für die Seenlandschaft ist mit einer Fläche von 2,15 km² der Wandlitz See. An seinem Süd- und Ostufer liegt der kleine 5.500 Einwohner umfassende Ort Wandlitz.

Einfamilienhaus in Wandlitz
Einfamilienhaus in Wandlitz
Eine offene Raumfolge kennzeichnet das großzügige Erdgeschoss

Für ein Einfamilienhaus am Südufer des Sees entwarf der Berliner Architekt Markus Coelen ein Wohnhaus in schlichtem Weiß. Gemäß Bauherrenwunsch nach einem Haus mit klaren Formen und hohem Wohnkomfort, entwickelte der Architekt eine Formensprache aus geometrischen Konturen, die sich deutlich von den Nachbargebäuden in klassischer Satteldachbauweise abhebt. Das zweigeschossige, gestaffelte Wohnhaus mit Flachdach und weißer Putzfassade ist im Norden durch den angrenzenden Wald geschützt, während sich der Baukörper mit großflächigen Glaselementen einladend nach Süden zum Wandlitz See öffnet.

Die Erschließung des Wohnhauses erfolgt über den an der Nordseite gelegen Hauseingang. Im Erdgeschoss strukturierte der Architekt den Grundriss als freie Raumfolge. Einzig der Schlafraum und das Bad gestaltete Coelen als abgeschlossene Räume. Der Erschließungsflur mit der Treppe ins Obergeschoss hingegen geht offen in den zum See ausgerichteten Wohnraum über und bildet mit dem Küchen- und Essbereich einen zusammenhängenden Raum über die gesamte Südfassade. Über die großen, bodentiefen Fensterelemente orientierten sich alle drei Nutzungen zum Garten und damit zum See. Der im Erdgeschoss durchgehende Bodenbelag aus Schiefer verstärkt den großzügigen Raumeindruck. Die offene Treppe aus Holz verbindet das Erdgeschoss mit den im Obergeschoss angeordneten privaten Räumen.

Für Behaglichkeit sorgt ein offener Kamin im Wohnraum. Die Wärmeversorgung für das Wohnhaus übernimmt eine Erdreich-Wärmepumpe, die ihre Energie aus dem Boden bezieht.
 
Mauerwerk
Für die Umsetzung des Wohnhauses in monolithischer Bauweise unter Erfüllung der Anforderungen der Energieeinsparverordnung entschied sich der Architekt für eine einschalige Außenwandkonstruktion als massives Mauerwerk aus Porenbeton. Die verwendeten Planblöcke (PPW 2) weisen gute statische und bauphysikalische Eigenschaften auf und lassen sich einfach und schnell verarbeiten. Da der Baustoff atmungsaktiv ist, entsteht bei der einschaligen Wandkonstruktion keine Tauwasserproblematik. Ein weiterer positiver Aspekt des Materials ist sein gutes Wärmespeichervermögen, es erleichtert den Temperaturausgleich zwischen Tag und Nacht in den Innenräumen.

Unter Verwendung von 36,5 cm starken Porenbeton-Planblöcken und einem mineralischen Außenputzsystem sowie einem zweilagigen Kalkzementinnenputz erreichte die Gebäudeaußenwand einen sehr guten U-Wert von 0,25 W/(m²K), sodass auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden konnte.

Neben den Außenwänden wurden auch die tragenden Innenwände (PPW 4) des Einfamilienhauses aus Porenbeton erstellt. Auf diese Weise besteht ein Großteil der Wandoberflächen aus einem diffusionsoffenen Material, das für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt sorgt.

Bautafel

Architekten: Markus Coelen, Berlin in Zusammenarbeit mit Simone Maxl, Berlin
Projektbeteiligte: Ytong, Duisburg (Porenbeton Planblock W)
Fertigstellung: 2009
Bauherr: privat
Standort: 16348 Wandlitz

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