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Schmal und hoch, mit einem asymmetrischen Satteldach klar konturiert, hebt sich ein Einfamilienhaus im schweizerischen Rodersdorf deutlich von den Nachbarn ab. Und doch spiegelt der Baukörper nach Plänen der Zürcher Architekten Berrel Berrel Kräutler die Vorgaben der Bauleitplanung.

Die Gemeinde Rodersdorf ist Teil des Kantons Solothurn im Grenzgebiet zu Frankreich und weitgehend vom Nachbarland umschlossen. Das Wohnhaus mit rund 170 Quadratmetern Nutzfläche ist als vorgefertigter Holzbau errichtet und steht auf einem Hanggrundstück mit Blick über die Hügel des Elsass. Die unteren drei Wohnebenen des länglich-schmalen Grundrisses sind als Split-Level organisiert. Nicht nur die Kubatur des Hauses ohne Erker, Einschnitte oder Dachüberstände, auch die Hülle fällt im örtlichen Kontext auf: Das Dach ist überzogen von einer Haut aus Kupfertitanzink, die an den Schmalseiten gen Westen und Osten bis zum Erdreich fortgeführt wird. Die Längsseiten hingegen sind mit einer vertikalen Holzlattung bekleidet. Diese auf Abstand genagelte Lattung erzeugt eine lebendige Wirkung; die Fassade wird durch wenige große und kleine Öffnungen durchbrochen.

Erschlossen wird das Wohnhaus parallel zur Straße an der östlichen Schmalseite. Der Eingang eröffnet eine Blickachse entlang der holzbekleideten Küche zum hellen, um wenige Stufen erhöhten Wohnraum sowie eine Treppe hinab ins Souterrain. Kochen, Essen und Wohnen sind auf zwei Ebenen geschickt verzahnt. Auf der untersten Ebene befinden sich – mit Ausblick zum Garten – ein Podest mit Badewanne und eine Lounge. Die privaten Räume wie Schlaf-, Arbeits- und Badezimmer sind auf den beiden oberen Etagen untergebracht, die als hölzerne Raumstruktur in die Dachkonstruktion eingehängt sind. Diese nimmt nicht die gesamte Grundrisstiefe ein: Oberhalb des Wohnraums ist sie abgeschrägt, so dass dieser überhöht ist. Ein großes Fenster und ein Oberlicht in Raumbreite führen jede Menge Tageslicht in dieses Zentrum des Hauses. Eine zweiläufige Treppe neben dem Eingang erschließt die oberen Etagen.

Während die Innenwände und (zum Teil kantig-schrägen) Deckenuntersichten mit weiß lasierten Tannenholzplatten verkleidet sind, die mit Nut und Feder ineinandergreifen, sind sämtliche Einbauten in unbehandelter Eiche ausgeführt. Als verbindendes Element und Kernstück des Holzhauses fungiert ein wie durchgängig konzipiertes Einbaumöbel, das am Eingang mit der Garderobe beginnt, sich mit der Küche und dem Esstisch fortsetzt und im Wohnraum bzw. der Lounge mündet. Auch die Räume in den Obergeschossen sind durch Schrankeinbauten aus Eiche gegliedert, deren Wände und Türen in einer Flucht liegen. Mithilfe von Federschnappern lassen sich die Türen durch sanften Druck öffen und schließen, so dass auf Griffe verzichtet werden konnte.

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Die geradlinige, reduzierte Einrichtung wird durch Riemenparkett aus massiver Eiche ergänzt. Die 20 mm starken Riemen sind auf einer ebenso hohen druckfesten Dämmung über einer 60 mm starken Trittschalldämmung verlegt. Darunter befindet sich eine Fußbodenheizung (16 mm Aufbauhöhe) auf einer Dreischichtplatte (30 mm). Das Deckentragwerk ist 200 mm stark. Die eingespannten Treppenstufen (65 mm stark, 300 mm tief) zwischen Erdgeschoss und den eingehängten oberen Etagen bestehen aus massiver Tanne.

Bautafel

Baunetz Architekt*innen

• Berrel Kräutler Architekten: https://www.baunetz-architekten.de/berrel-kraeutler-architekten/1549615

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