Einfamilienhaus in der Oberpfalz

Intelligentes Energiekonzept mit zentraler Beleuchtungssteuerung

Am Hang und mit freiem Blick in die Oberpfalz ist ein luxuriöses Einfamilienhaus entstanden, das nicht nur energieeffizient, sondern auch intelligent vernetzt ist. Hinter der klaren, weißen Fassade des viergeschossigen Gebäudes verbirgt sich ein Smart Home. Durch das eingebaute KNX-System laufen hier viele Funktionen wie Bewässerung, bedarfsgerechtes Heizen sowie Beschattung und Beleuchtung automatisch und zentral gesteuert ab.

Die Gesamthöhe des vierstöckigen Hauses ergab sich aus der Lage am Hang und dem damit verbundenen Möglichkeit eines weiten Ausblicks in die Landschaft.
Damit die Terrassenlage und die Zugänge zu den einzelnen Etagen stimmig sind, wurde der Hang entsprechend modelliert und über eine Stützmauer gesichert.
Große Glasflächen und lange Balkone gestalten die Fassade des Wohnhauses. Weite Überstände der Balkone beschatten die Räume im Sommer.

Großzügig Wohnen in Hanglage

Direkt am Waldrand liegt der kubisch gestaffelte Baukörper mit 500 m2 Wohnfläche auf einem Grundstück von insgesamt 3.000 m2. Die Gesamthöhe des Wohnhauses ergab sich aus der Lage am Hang und dem damit verbundenen weiten Ausblick in die umliegende Landschaft. Damit die Terrassenanlage und der jeweilige Zugang zu den einzelnen Etagen stimmig ist, wurde der Hang entsprechend modelliert und über eine Stützmauer gesichert.

Im zweiten Untergeschoss, ebenerdig zur Straße, liegen Garage und Technikraum. Ein Stockwerk darüber befinden sich ein Wellnessbereich mit Pool und Sauna sowie ein akustisch abgeschirmter und klimatisierter Kinoraum. Mit Zugang zum Garten und der Terrasse liegt der offene Wohnbereich mit Küche, worin Esstisch und Kamin als durchlässiger Raumteiler fungieren. Über zwei Etagen und großflächig verglast erstreckt sich der Eingangsbereich des Hauses. Große raumhohe Fensterflächen erweitern den Wohnraum nach draußen zur Terrasse und hin zum Garten. Im ersten Obergeschoss befinden sich die privaten Räume wie Kinder- und Schlafzimmer mit Bad. Als Aussichtspunkt erstreckt sich zudem auf dem Haus eine großzügige Dachterrasse. Ein Aufzug verbindet alle Ebenen barrierefrei.

Helle Winter und kühle Sommer

Große Glasflächen und lange Balkone gestalten die Fassade des Wohnhauses. Die weit auskragenden Vorsprünge beschatten so die Räume im Sommer. Steht die Sonne im Winter tiefer, gelangt durch die großflächigen,dreifach verglasten Fensterflächen trotzdem viel Tageslicht ins Haus. Des Weiteren wird der Lichteinfall durch automatisch, je nach Sonnenstand arbeitende, Jalousien geregelt. Insgesamt weist der Massivbau eine hohe Energieeffizienz auf: die verbauten 42er Mauerziegeln, welche mit Dämmstoff gefüllt sind, besitzen einen U-Wert von nur 0,16 W/(m²K).

Energiekonzept aus Photovoltaik, Solar, Erdwärme und Pufferspeichern
Die Basis des effizienten Energiekonzeptes ist eine Kombination diverser Energielieferanten. Zwei Wärmepumpen mit Flächenkollektoren von ca. 1000 m2 mit Kaskadenregelung, erwärmen zwei 500 Liter Brauchwasserspeicher, zwei Pufferspeicher a 200 Liter für die Fußbodenheizung sowie einen 300 Liter Kühlpuffer. Letzterer versorgt die Kühldecken im Wohnbereich, im Weinkeller und im Kinoraum. Zwei Solarthermie-Röhrenkollektoren erhitzen einen weiteren 500 Liter Pufferspeicher, der die Brauchwasser- und Heizungsspeicher unterhält. Gibt es einen Überschuss an Erdwärme, wird dieser kontrolliert wieder dem Erdreich zugeführt.

Auch die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist vernetzt. Ermitteln CO2- bzw. Feuchtesensoren einen Bedarf nach Frischluft an, wird die Lüftung automatisch aktiv. 30 Photovoltaikmodule erzeugen mit einer Leistung von 7,8 kWp Eigenstrom, der unmittelbar im Haus beansprucht oder gespeichert wird. Vernetzt und gesteuert wird alles via KNX-System, das mit einer komplexen Kombination aus Zeitschaltung, Auswertung von Wetterdaten, Regensensoren und Temperaturfühlern eine optimierte Heizungs- sowie Lüftungstechnik möglich macht.

Lichtleisten, Downlights und Außenwandleuchten

Neben der allgemein in den Decken verbauten Downlights, schaffen farbige LED-Leisten eine regulierbare Lichtstimmung im Wohnzimmer und Wellnessbereich. Im Außenbereich verbaute Orientierungsleuchten machen die Stufen auch bei Dunkelheit erkennbar. An der Fassade angebracht, sorgen zweiseitig strahlende Wandleuchten zusätzlich für Orientierung und bilden indirekte Lichtakzente auf den Außenwänden.

Zentrale Beleuchtungssteuerung über KNX/EIB-System
Neben insgesamt 9 km Stromleitung wurden im ganzen Objekt etwa 1,1 km KNX-Leitungen verlegt. Das installierte KNX/EIB-System verknüpft sämtliche elektrischen Geräte im Haus über einen Home-Server. Das dient insbesondere der Beleuchtungssteuerung: Jede Lichtquelle, aber auch Heizungen, Sonnenschutz und andere Komponenten der Haustechnik können zentral via App auf dem Tablet oder Smartphone gesteuert und automatisiert werden. Im und außer Haus lassen sich alle Lichtquellen an, abschalten und verändern. Zudem können Lichtszenarien vordefiniert und bei Bedarf abgerufen werden. Eine mögliche Einstellung, beispielsweise für morgens, kann bei Belieben nicht nur das Licht regeln, sie fährt auch die Jalousien hoch, startet Musik und schaltet Haushaltsgeräte ein und aus. Diese werden folglich auch auf einer zentralen Bedienoberfläche angezeigt und melden sobald ein Programm, wie beispielsweise ein Wasch- oder Spülgang, abgeschlossen ist. Beim Verlassen des Gebäudes lässt sich so der prüfende Gang durchs komplette Haus sparen, denn wird zum Beispiel der Schlafmodus aktiviert, erlischt die Beleuchtung, Jalousien richten sich nach dem Sonnenstand aus und Steckdosen bestimmter Geräte werden deaktiviert.

Bedient wird das Smart-Home-System über Tastsensoren und Schalter in Aluminiumrahmen an der Wand. Zudem sind auf jeder Etage Touchdisplays installiert. Auf den kompakten Bildschirmen lassen sich Beleuchtung und Jalousien sowie die Türkommunikation bei Besuch bedienen. Da das System frei erweiterbar ist, können die unterschiedlichen Komponenten nicht nur eingebunden und verknüpft werden, sondern lassen sich auch zukünftig über einen Systemintegrator umprogrammieren oder mit neuen Techniken ergänzen. -kl

Bautafel

Bauherrschaft: privat
Projektbeteiligte:
Klaus Geyer Elektrotechnik, Eckental (Systemintegration); Lehner , Rieden (Gebäudetechnik); Elektro Gruber Meisterbetrieb, Schwandorf (Elektroinstallation/Netzwerktechnik); Syspra , Essenbach (Gebäudesystemtechnik); Gira, Radevormwald (u. a. Homeserver, KNX-BUS-Systeme, Tastsensoren, Schalter)
Fertigstellung:
 2017
Standort: Oberpfalz
Bildnachweis: Ulrich Beuttenmüller

Fachwissen zum Thema

Außenleuchten zur Beleuchtung von Gebäuden und Fassaden (im Bild: Straßen- und Fassadenbeleuchtung Wissenschaftszentrum Berlin WZB)

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Leuchten

Außenleuchten

Beleuchtungsanlagen, die über Lichtmanagement dafür sorgen, dass die Beleuchtung eines Arbeitsplatzes, eines Raums oder eines ganzen Gebäudes automatisch an den Bedarf für spezifische Sehaufgaben angepasst wird, bestehen aus verschiedenen Komponenten.

Beleuchtungsanlagen, die über Lichtmanagement dafür sorgen, dass die Beleuchtung eines Arbeitsplatzes, eines Raums oder eines ganzen Gebäudes automatisch an den Bedarf für spezifische Sehaufgaben angepasst wird, bestehen aus verschiedenen Komponenten.

Lichtsteuerung/​-management

Bausteine für das Lichtmanagement