Einfamilienhaus bei Berlin

Schieferblock mit Einschnitten

Einen klar proportionierten und geradlinigen Baukörper schufen die Hamburger Beissert + Gruss Architekten als Wohnhaus für eine Familie im Berliner Umland. Die kantige Kubatur – ein Quader mit Einschnitten für den Eingangsbereich und eine Terrasse – betont eine durchgängige Schieferhülle. Schmal gerahmte, teils bündig in der Fassade sitzende Fenster sowie die als feine Linie wahrnehmbare schwarze Attikaabdeckung vollenden den Eindruck eines massiven dunklen Blocks, der sich an einigen Stellen über große Verglasungen öffnet.

Beissert + Gruss Architekten aus Hamburg planten das Wohnhaus im Umland von Berlin.
Nordwestfassade und Pool
Große Fenster sitzen bündig in der Schieferfassade; den Eingang kennzeichnet ein tiefer Einschnitt.

Der markante Solitär ist Teil des Katharinenseeviertels nördlich von Berlin, welches gerade schon zu Brandenburg gehört. Die durchgrünte Siedlung besteht aus freistehenden Einfamilienhäusern. Die Eingangsseite ist zur Straße nach Süden gerichtet, links davon befindet sich eine Garage. Der Garten an der Nordwestseite ist durch eine offene Feld-, Wald- und Wiesenlandschaft begrenzt und bietet Platz für einen Pool.

Offene Raumgestaltung und Orientierung zum Garten

Die breite Eingangszone führt in eine Diele, die bis in den Wohnraum und in den Garten blicken lässt. Links davon gibt es ein Gästezimmer, rechts das Gäste-WC. Platzsparend folgt eine halbgewendelte Treppe ins Obergeschoss. Im mittleren Teil des Hauses liegen Essen und Kochen einander gegenüber. Über dem Essplatz, der sich mit großen Verglasungen zu Terrasse und Garten öffnet, befindet sich ein Luftraum. Zwischen dem Wohn- und Essbereich ist die Terrasse witterungsgeschützt, überdacht durch das Obergeschoss.

Die privaten Schlafräume sind auf der ersten Etage angeordnet: ein großer Raum mit integrierter Ankleide und Bad für die Eltern im nördlichen Teil, zwei separate Zimmer für die Kinder im südlichen. Die verbindende Galerie mit Blick in den Wohn- und Essbereich bietet einen Arbeitsplatz, daneben ist ein abgetrenntes Bad.

Hell und offen zeigt sich das Innere, weiße Wände und ein durchgängiger, hellgrauer Betonboden prägen das Erdgeschoss. Im Kontrast dazu sind ein Kamin als Raumtrenner und die Küche in Schwarz gestaltet, auch sämtliche Fensterrahmen sind Schwarz. Warme Akzente setzen einige farbige Möbel und solche aus Holz. Hölzern sind auch die Lamellen entlang der Galerieebene, die bis zur Decke reichen und Sichtbezüge in schmale Streifen segmentieren.

Schiefer in wechselnden Rechteckformaten

Die Schieferfassade ist als Dynamische Deckung ausgeführt. Abhängig von der Tageszeit, der Witterung, von Sonneneinstrahlung und Niederschlag zeigt der anthrazitfarbene Naturstein unterschiedliche Glanzgrade und Farbigkeiten: von sehr hell bis ganz dunkel, von silbrig über grünlich-blau schimmernde Grautöne bis hin zu fast Schwarz.

Die Platten mit unterschiedlichen Rechteckformaten sind in drei Gebindehöhen verlegt, die unregelmäßig wechseln. Die Längen der Schieferplatten variieren innerhalb eines Gebindes. So erhält die Fassade ein einheitliches Gesamtbild, während die Deckart aus der Nähe Assoziationen zu einem Natursteinmauerwerk weckt. -us

Bautafel

Architektur: Beissert + Gruss Architekten, Hamburg
Projektbeteiligte: Rathscheck Schiefer, Mayen (Schieferfassade)
Bauherr/in: Privat
Fertigstellung: 2019
Standort: Katharinenseeviertel nahe Berlin
Bildnachweis: Viktor Straße, Rathscheck Schiefer

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Das lebhafte Erscheinungsbild der Dynamischen Deckung entsteht durch verschiedene Steingrößen und Gebindehöhen in unregelmäßiger Abfolge

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Deckungsarten

Dynamische Deckung an der Fassade

Vorgehängte Schieferfassade in Horizontaler Deckung an einem Sozialen Wohnungsbau im dänischen Køge (Architektur: BSAA/Urbanlab nordic, 2011)

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Konstruktion

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