Dreifeldsporthalle in Berlin-Friedrichshagen

Pixellandschaft aus bunten Fliesen

Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als die Schüler der Gerhart-Hauptmann-Schule und der Müggelsee-Grundschule im Berliner Ortsteil Friedrichshagen weite Wege in Kauf nehmen mussten, um zum Sport zu gelangen. Eine neue Dreifeldsporthalle nach Plänen von Av-a Veauthier Meyer Architekten bietet auf rund 2.000 m² nicht nur ausreichend Platz, sondern auch ideale Bedingungen für die körperliche Ertüchtigung der etwa 1.400 Schüler. Mit einer Teleskoptribüne für 160 Zuschauer ist die Sporthalle auch für Wettkämpfe bestens geeignet.

Dreifeldsporthalle in Berlin-Friedrichshagen
Die Fliesen sind auf ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht
Im Inneren dominiert der Baustoff Holz

Unter engen Zeitvorgaben haben die Architekten einen reduzierten Baukörper geschaffen, der optisch zweigeteilt ist: Oben besteht er rundum aus einem 4,00 m hohen Lichtband aus Profilbauglas, unten aus einem geschlossenen, mit farbigen Fliesen bedeckten Gebäudesockel. Durch das Lichtband erhält die Sporthalle viel gleichmäßiges, blendfreies Tageslicht; eine transluzenter Dämmeinlage sorgt gleichzeitig für gute Dämmwerte.

Im Inneren der Halle dominiert der Baustoff Holz. Das Tragwerk aus schlanken Leimbindern auf Stützen ist ebenso daraus gefertigt wie die tragende Dachschalung aus Brettschicht-Elementen mit integrierter Akustikfunktion und die Bekleidung der Prallwände mit Birke-Multiplexplatten. In Verbindung mit dem hellen Bodenbelag aus Linoleum entsteht so eine warme, natürliche Atmosphäre.

Fliesen und Platten
Das Besondere an der Sporthalle sind die farbigen Fliesen des Fassadensockels. Sie ergeben aus der Ferne betrachtet ein grob aufgelöstes Bild – eine Pixellandschaft –, das eine abstrahierte Spiegelung der mit großen, alten Bäumen bestandenen Umgebung darstellen soll. Zu diesem Zweck wurden Fotovorlagen aufgerastert und auf acht unterschiedliche Farbtöne reduziert (es überwiegen Grau- und Blautöne, Akzente setzten hellgrüne, terracottafarbene und gelbe Fliesen), sodass sie mit dem Standardprogramm eines Fliesenherstellers umgesetzt werden konnten.

Die 25 x 12,5 cm großen Steinzeugplatten sind glasiert und wurden hochkant auf einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) angebracht. Hierzu wurde die tragende Wand mit der Dämmung, einem Armierungsmörtel, einem Gewebe und Keramikmörtel versehen und anschließend mit der stranggepressten Keramik belegt.

Bautafel

Architekten: Veauthier Meyer Architekten, Berlin (Andreas Veauthier und Nils Meyer)
Projektbeteiligte: Beusterien + Eschwe, Berlin (Projektsteuerung); BSS, Berlin (Bauleitung); Peter Jockwer, Berlin (Statik); Specht, Kalleja + Partner Gebäudetechnik, Berlin (HLS, Elektro); IB Rahn, Berlin (Akustik); Schorfheider Fliesen, Schorfheide (Fliesenleger); Stahl- und Fassadenbau Calau, Calau (Fassadenbauer); Pilkington, Gelsenkirchen (Verglasung Sporthalle: Profilit K25-60-7, Amethyst, mit Wacotech Einlage Timax GL-Plus); Agrob Buchtal, Schwarzenfeld (Fliesen, Serie Chroma 2)
Bauherr: Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin
Fertigstellung: 2011
Standort: Bruno Wille Straße 37-45, 12587 Berlin
Bildnachweis: Christoph Rokitta, Berlin

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Für die Steinzeugfliesen der Kollektion FS orientierte sich der Designer Francisco Segarra an den Ornamenten historischer Zementfliesen

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Fassadenverkleidung mit keramischen Fassadenplatten von Agrob Buchtal: Das Kerajoin-WDVS-System des Herstellers besteht aus dem keramischen Belag (1), dem Verbundmörtel mit Armierungsgewebe (2), der Dämmstoffplatte (3), der Verdübelung (4) und der Grundmauer (5).

Fassadenverkleidung mit keramischen Fassadenplatten von Agrob Buchtal: Das Kerajoin-WDVS-System des Herstellers besteht aus dem keramischen Belag (1), dem Verbundmörtel mit Armierungsgewebe (2), der Dämmstoffplatte (3), der Verdübelung (4) und der Grundmauer (5).

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Fliesen auf Wärmedämmverbundsystem

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